Die Bundesvorschläge zur Kinderbetreuung sehen Kürzungen von 30 Millionen Euro und völlig praxisferne, überbürokratische Bedingungen für das Abrufen der Gelder vor. Anders als in Vorarlberg, Salzburg und Oberösterreich ist die Tiroler ÖVP mit diesen Vorschlägen „zufrieden“.
„Wer damit zufrieden ist, betreibt Realitätsverweigerung und handelt weder im Interesse der Vereinbarkeit von Familie und Beruf noch im Interesse der Kinder. Aber vielleicht ist die Tiroler ÖVP gar nicht so zufrieden, wie sie tut, sondern hat inzwischen aus Wien einen Maulkorb verordnet bekommen“, kritisiert SPÖ-Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr.
Erschwerend kommt hinzu, dass ab 1. September der 12-Stunden-Tag bzw. die 60-Stunden-Woche in Kraft tritt. „Wie soll unter diesen Bedingungen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelingen? – Mit einem Kopftuchverbot sind die drängenden Probleme der Familien jedenfalls nicht zu lösen“, ergänzt Landtagsabgeordnete Elisabeth Fleischanderl.
„Wenn die schwarz-blaue Bundesregierung den Ausbau der Kinderbetreuung an ein Kopftuchverbot knüpfen will, dann stellt sich für uns die Frage: Werden zukünftig alle Vereinbarungen über finanzielle Ausgleiche zwischen Bund und Ländern an religiöse oder andere stammtischtaugliche Bedingungen geknüpft?“, so Mayr und Fleischanderl abschließend.
