Elisabeth Mayr, featured, ivb

SP-Mayr begrüßt Krisenmanagement

(c) Christian Forcher
(c) Christian Forcher

Konkretes Maßnahmen- und Forderungspaket für ÖPNV in Innsbruck

„Ich bedanke mich bei Stadträtin Ursula Schwarzl für das schnelle Reagieren und das gute Krisenmanagement, bei dem sie gemeinsam mit allen Zuständigen, vor allem mit der IVB, eine Fehleranalyse gestartet hat und intensiv um Lösungen bemüht ist“, freut sich SP-Stadträtin Elisabeth Mayr über den runden Tisch und hofft, dass so schnell wie möglich ein reibungsloser Betrieb mit verlässlichem Fahrplan gewährleistet werden kann.

„Ich bedanke mich besonders bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der IVB vor Ort“, betont Mayr, „denn sie bekommen das Fett ab, obwohl sie ihr Bestes geben“, appelliert Mayr an die Bevölkerung, den verständlichen Ärger bitte nicht an den Fahrerinnen und Fahrern abzureagieren, sondern stattdessen mit konstruktiver Kritik, zum Beispiel per Mail oder in Briefform an die IVB oder auch die Stadt, Vorschläge für eine Verbesserung zu machen.

Die SPÖ-Innsbruck hat hier klare Vorstellungen und einen Forderungskatalog für den gesamten Öffentlichen Nahverkehr in unserer Stadt entwickelt, der auf vier Säulen basiert:

  • Verlässlichkeit
  • Geschwindigkeit
  • Angebot
  • Beteiligung

Die Punkte im Konkreten umfassen:

Verlässlichkeit

  • Die Fahrpläne der Straßenbahnlinien 2 und 5 müssen sofort so angepasst werden, sodass sie zumindest von 90 % der Fahrten eingehalten werden können.
  • Die fahrbaren Zeiten sollen unter Beteiligung von Fahrpersonal und PersonalvertreterInnen der IVB unter realistischen Bedingungen ermittelt werden.
  • Bei starken Verspätungen müssen einzelne Bahnen an den vorhandenen Wendestellen vorzeitig umkehren, um den weiteren Fahrplan einhalten zu können.
  • Solche Kurzwenden und der kurzfristige Ersatz von Teilstrecken durch Busse müssen gegenüber den Fahrgästen klar kommuniziert werden.
  • Wenn die Fahrzeiten nicht kurzfristig in den Griff zu bekommen sind, muss die Linie 5 temporär auf Busse umgestellt werden, um Straßenbahnen für die Linie 2 freizusetzen.
  • KFZ, die durch Falschparken oder Unfälle die Gleise blockieren, müssen schnellstmöglich von den Gleisen entfernt werden. Wien könnte hier – auch hinsichtlich rechtlicher Grundlagen – als Vorbild dienen.

 

Geschwindigkeit

Die neuen Straßenbahnverbindungen der Linie 2 dürfen nicht langsamer sein als die alten Verbindungen der Bus-Linie O. Kurz- und mittelfristige Vorschläge zur Beschleunigung:

  • Sofortige Reaktivierung der Bus- und Straßenbahnspur in der Höttinger Au.
  • Aufstellen von Hinweisschildern an FußgängerInnenübergängen, die auf den Vorrang der Straßenbahn aufmerksam machen.
  • Absolute Priorität für Busse und Bahnen an allen Ampeln. Begutachtung der Ampelschaltungen mit IVB Fahrpersonal und PersonalvertreterInnen.
  • Beendigung des Fahrscheinverkaufs durch StraßenbahnfahrerInnen.
  • Rasche Einrichtung von Bus- und Straßenbahnspuren am Innrain für die IVB-Linien.
  • Vermeidung von Linksabbiegerampeln über Straßenbahn- und Busspuren hinweg, insbesondere dort, wo diese kaum benutzt werden oder gute Alternativen existieren.
  • Einrichtung weiterer Straßenbahn- und Busspuren, wo nötig.

 

Angebot

  • Verdichtung der Linie T auf dem Ast DEZ-Neu-Rum auf einen 15-Minutentakt in Kooperation mit dem VVT und der Gemeinde Rum.
  • Verbesserung des Angebotes auf der Linie 2 in den Abendstunden und sonntags auf alle 15 Minuten, sowie samstags auf alle 7,5 Minuten.
  • Verlängerung der Linie 3 bis zum EKZ West, mit Fahrweg über Hauptbahnhof– Anichstraße in beide Richtungen, um die Umsteigeverbindung und die Anbindung des Hauptbahnhofes zu verbessern.
  • Mittelfristige Evaluierung des Linienkonzeptes, um gleichmäßige Takte auf den Außenästen in das Olympische Dorf und zur Technik zu erreichen. Zwei Bahnen mit einer Minute Abstand und im Anschluss eine Taktlücke von 7 Minuten ist nicht fahrgastfreundlich und sorgt für ungleiche Auslastung, Verspätungen und Pulkbildung.

 

Beteiligung

  • Einrichten eines unabhängigen Fahrgastbeirates.
  • Frühzeitige Veröffentlichung von Fahrplanentwürfen, mit expliziter Möglichkeit für Kommentare und Verbesserungsvorschläge durch die Bevölkerung.

 

Die Umsetzung dieser Forderungspunkte ist rasch und mit geringem finanziellem und personellem Aufwand möglich, würde aber eine enorme Entlastung für die ÖPNV-NutzerInnen in unserer Stadt bringen.

„Dass sich plötzlich unverhofft FPÖ-Stadtrat Federspiel als Patron der gebrechlichen und gehbehinderten Bevölkerung im O-Dorf versucht, verwundert mich sehr“, ist Stadträtin Mayr überrascht.

„Noch im Oktober, als die IVB und ich die Verdoppelung der Intervalle bei der Buslinie T im Stadtsenat gefordert haben, um genau diese Entlastung im Sinne kürzerer Gehwege zu den öffentlichen Verkehrsmitteln, besonders im östlichen O-Dorf zu gewährleisten, hat die FPÖ gegen diesen Vorschlag gestimmt“, ist Mayr über diesen 180-Grad-Schwenk der FPÖ erstaunt und freut sich schon auf die Unterstützung von Federspiel und Dengg ihrer schon damals eingebrachten Forderungen für die Menschen im O-Dorf.

 

Beitragsbild: (c) Christian Forcher