Frauen, Elisabeth Mayr, featured

Mehr Mädchen in die Wissenschaft – Rahmenbedingungen sind der Schlüssel

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft

„Wir Frauen haben es in der Wissenschaft schwer. Obwohl bald mehr Frauen den Karriereweg Universität oder Fachhochschule einschlagen als Männer, sind in Österreich dennoch nur etwas mehr als 30 Prozent der wissenschaftlich tätigen Personen weiblich“, erklärt Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr anlässlich des Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am heutigen 11. Februar. Dabei spricht sie aus eigener Erfahrung, da sie an mehreren deutschsprachigen Universitäten studiert hat.

Herausforderung: Familie und Karriere 

Die Wissenschaft ist ein von Männern dominiertes Berufsfeld. Das sei durch die Geschichte erklärbar, aber trotzdem nicht einfach hinzunehmen. „Heute sind es vor allem die Rahmenbedingungen, besonders die Möglichkeit Familie und Beruf zu vereinbaren, die Frauen von der Wissenschaftskarriere fernhalten. Hier ist es genau gleich wie in anderen prekären Bereichen der Arbeitswelt, in denen ein Kind den Karrierestopp bedeutet“, weiß die Stadträtin. „Man muss auch hinterfragen, weshalb in den Kindergärten fast nur Frauen tätig sind, jedoch in der hohen Wissenschaft ein männlicher Überhang besteht und warum Elementarpädagoginnen um Welten schlechter entlohnt werden“, erkennt Mayr noch weitere Ungleichheiten, die in diesem Spektrum eine Rolle spielen.

Ausbau der Betreuung notwendig

„Genau deswegen versuche ich in der Stadt alle Hebel in Bewegung zu setzen, um den Ausbau der Kinderbetreuung vom Kleinstkindalter an voranzutreiben. Auch der Ausbau der ganztägigen Schulformen, am besten die verschränkte Form, wäre ein wichtiger Schritt, der es Frauen ermöglichen würde, ihren Begabungen und Talenten ebenso wie Männer frei und ohne äußere Zwänge nachgehen zu können“, versucht Mayr in Innsbruck in ihren Ressortzuständigkeiten entsprechende Schritte zu setzen.

„Es ist schade, dass dieser heutige Tag an den österreichischen Wissenschaftsstandorten fast keinen Niederschlag findet und es verabsäumt wird, weibliche Leitfiguren und Vorbilder auf die Bühne zu holen, um Mädchen zu zeigen, dass der Weg in die Wissenschaft ein schöner ist und sie im Universum des Wissens und Forschens willkommen sind“, schließt Stadträtin Mayr mit dem Appell im kommenden Jahr der fünften Auflage des Aktionstags in Österreich mehr Aufmerksamkeit und Bedeutung zu geben.