Neue Mittelschulen aushungern schwächt den urbanen Raum

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Mayr unterstützt Petition gegen Ausschluss der AHS- und BHS-LehrerInnen, auch an NMS unterrichten zu können

„Die Vernichtung sämtlicher erfolgreichen Reformen der letzten Jahre scheint die einzige Antriebsfeder im Bildungsprogramm der Bundesregierung zu sein und Minister Faßmann ist ihr bereitwilliger Adjutant“, ist SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr erschüttert über den neuesten Rückschritt für die Schulen, besonders die Neuen Mittelschulen, in Österreich.

Alle AHS- und BHS-LehrerInnen von den Neuen Mittelschulen abzuziehen, ist schlichtweg abzulehnen und erneut der falsche Weg. „Die Bundeslehrer sollten Know-how zu den AHS-Lehrplänen in die Neuen Mittelschulen einbringen. Faßmann spart also bei der Unterrichtsqualität und damit bei den Kindern. Anstatt die Neuen Mittelschulen zu stärken, werden LehrerInnen abgezogen und der A- und B-Zug wiedereingeführt. Das ist ein Zurück in die Vergangenheit und pure Ideologie. Diese Regierung will keine Bildungshürden abbauen, sondern neue Trennwände aufstellen“, schließt sich Mayr ihrer Parteikollegin und Bildungssprecherin im Nationalrat Sonja Hammerschmid in deren Kritik an.

Es werden erneut Chancen von Kindern mutwillig zerstört. Aber auch den LehrerInnen in Ausbildung wird das Leben erschwert.
„Es gibt in Tirol bereits eine Initiative und Petition der UnilehramtsabsolventInnen, da diese sich um ihre Chancen, eine Praktikumsstelle oder Anstellung zu finden, beraubt sehen. Wenn die Möglichkeit, auch an einer NMS zu unterrichten, wegfällt, werden wie in der Vergangenheit zahlreiche AbsolventInnen wieder Jahre darauf warten, wirklich unterrichten zu können, und könnten damit auf Dauer für den wichtigen Beruf verloren gehen, da sie auf andere Sparten ausweichen müssen“, versteht Mayr die Sorge der neuen JunglehrerInnen und unterstützt deren Petition.

https://www.openpetition.eu/at/petition/online/anstellungsmoeglichkeit-an-der-neuen-mittelschule-fuer-ups

„Für die Mittelschulen wird diese Maßnahme zum personellen Problem – besonders in den Städten. Tausende Lehrpersonen, zehntausende Unterrichtsstunden gehen österreichweit verloren. Diese fehlen genau jenen Kindern, die diese am dringendsten benötigen“, sieht Mayr nun den nächsten Verschlechterungsschritt, nach den zahlreichen Kürzungen bei Sprachförderung, Integrationsmaßnahmen, etc. der letzten Wochen und Monate.

Die gemeinsame LehrerInnenausbildung von Unis und Pädagogischen Hochschulen befähigt zukünftig alle AbsolventInnen, sowohl an einer Mittelschule als auch an einem Gymnasium zu unterrichten. „Die Mittelschule wird dadurch doppelt zur Schule zweiter Wahl degradiert“, schließt Mayr und befürchtet den nächsten Schritt in die Vertiefung der Zweiklassen-Gesellschaft nicht nur im Sozialbereich, sondern auch in der Bildung.