Plach und Mayr: Privatisierung von Sozialwohnungen verschärft die Situation auf dem Innsbrucker Wohnungsmarkt zusätzlich
„Die Privatisierung von öffentlichen und genossenschaftlichen Wohnungen und die Lockerung der Mietpreisbindung sind ein weiterer Schlag der Bundesregierung gegen alle Menschen in Österreich, die es nicht so gut erwischt haben im Leben“, sind SP-Stadträtin Elisabeth Mayr und Gemeinderat Benjamin Plach über den Zynismus von Türkis-Blau erschüttert. „Günstig zu mietender Wohnraum geht durch den verfrühten Verkauf für die Allgemeinheit verloren. Jungfamilien werden in Schulden getrieben und stehen am Ende mit noch weniger da“.
Schon jetzt hinkt der soziale Wohnbau der Nachfrage hinterher und es können nicht ausreichend Wohnungen errichtet werden. Die Wohnungen sollen nun schon nach bloß fünf Mietjahren zum Ankauf angeboten werden. Dadurch entsteht jedoch ein noch größerer Mangel, da diese Wohnungen ja dann ebenso ersetzt werden müssen, da sie für den Mietwohnungssektor verloren sind.
„Hausverwalter und die Wohnbauträger wissen sehr gut, wie kompliziert und schwer es ist, Mischhäuser mit Miet- sowie Eigentumswohnungen zu verwalten. Die angekündigte Vereinfachung und Schaffung nachhaltigen privaten Eigentums ist ein Scherz. Wir alle wissen, dass schon bisher das Mietkauf-Modell für finanziell schwache Personen vollkommen ungeeignet und unfinanzierbar ist. Wieso sollte das mit einer verkürzten Zeitspanne leichter möglich sein“, fragen sich Mayr und Plach, wo die Jungfamilien und anderen Menschen, die aufgrund ihrer Finanzsituation berechtigt sind, in eine Sozialwohnung zu ziehen, innerhalb von fünf Jahren so viel Geld herzaubern sollten, dass sie sich diese Wohnung dann kaufen können. Abgesehen davon, dass noch mögliche Schulden für die Aufnahme eines Kredites zur Finanzierung von Kaution, Kücheneinbau und Einrichtung getilgt werden müssen.
„Die Kluft zwischen Arm und Reich, Aus- und Inländern sowie gebildeten und bildungsfernen Familien noch mehr zu vergrößern, ist das eigentliche Ziel hinter dieser Novelle. Wir wollen aber leistbares Wohnen ermöglichen und nicht die Zahl der leistbaren Angebote noch weiter verringern“, ist für die beiden SozialdemokratInnen klar, dass sie entsprechende Gemeinderatsinitiativen starten werden, um alle möglichen Hebel der Stadt Innsbruck in Bewegung zu setzen, um dieses Unrecht zu verhindern.