Mayr: Kinder, die Probleme machen, haben meist Probleme
„Schülerinnen und Schüler, die in den Klassen und im Unterricht Probleme machen, haben selbst Probleme und brauchen Unterstützung. Mit Ausgrenzung und Separierung wird der einfache Weg eingeschlagen, aber keine nachhaltige Lösung erreicht“, schließt sich SP-Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr der Kritik zahlreicher ExpertInnen und PädagogInnen am aktuellen Neun-Punkte-Programm von Bundesminister Faßmann an.
„Alles, was nötig wäre, liegt seit Jahren, wenn nicht seit Jahrzehnten auf dem Tisch: Ausbau der Schulsozialarbeit, verstärkter Einsatz von Team-Teaching, mehr Schuldemokratie unter Einbindung der Schülerinnen und Schüler als Streitschlichter und in Teambuildingprozessen“, erinnert Mayr daran, dass das Problem keineswegs aus dem Nichts aufgetaucht ist. Ein populistisch nutzbarer Fall soll nun für die Einführung nicht geeigneter Maßnahmen herhalten, anstatt dass Lösungskonzepte und Angebote bereitgestellt werden, die den SchülerInnen, den PädagogInnen und zusätzlich den oftmals überforderten Eltern helfen.
„Faßmann wählt wieder einmal den leichten Weg, schiebt die Verantwortung auf andere und ist nicht einmal bereit, in mehr Personal zu investieren, um damit Chancen zu eröffnen – für die Kinder und Jugendlichen, aber auch für die Pädagoginnen und Pädagogen, die Schulleitungen und die Eltern“, sieht Mayr die Bildungspolitik in Österreich schon länger auf dem falschen Weg und verweist auf die beunruhigend wachsende Zahl an SchulabbrecherInnen, SchulverweigerInnen oder sekundären AnalphabetInnen in Österreich, die ebenso ein Indiz für das Versagen der ÖVP-Bildungspolitik ist.