Schülerinnen helfen, nicht stigmatisieren und ausgrenzen

Mayr: Kopftuchverbot verschleiert echte Themen in den Volksschulen

„Wir haben alle Schulleitungen in Innsbruck zum Kopftuchverbot an Volksschulen befragt, um herauszufinden, ob dieses Thema für sie relevant ist. Probleme gibt es kaum damit, stattdessen betonen die Direktorinnen und Direktoren, dass an ganz anderen Stellen der Schuh drückt“, resümiert SP-Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr die Reaktionen der PädagogInnen.

„Natürlich soll kein Mädchen und keine Frau gezwungen werden, ein Kopftuch zu tragen. Fakt ist jedoch, dass mit dem jetzt beschlossenen Kopftuchverbot plump von echten Bildungsthemen und damit dem Versagen der Bundesregierung in diesem Bereich abgelenkt wird“, kritisiert Mayr und zeigt sich verärgert, dass Kanzler Kurz seine eigene Haltung als Integrationsstaatssekretär dem Pakt mit der FPÖ opfert: „Kanzler Kurz höchstpersönlich war der Ansicht, dass Integration nicht auf plumpe Botschaften wie ‚Kopftuch ja oder nein‘ beschränkt werden dürfe. Wer diesem plumpen Populismus das Wort redet, meint es nicht ernst mit dem Thema und löst somit weder Bildungs- noch Integrationsfragen. Genau diese ernste und sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema und den Empfehlungen der Expertinnen und Experten, die direkt und täglich mit den Kindern arbeiten, braucht es jedoch dringend, um uns alle und unsere Gesellschaft voranzubringen.“

„Unsere Volksdirektorinnen und -direktoren wünschen sich Schulsozialarbeit, mehr Nachmittagsbetreuung, verschränkten Unterricht, Team-Teaching etc. Die Stadt Innsbruck handelt nun. Wir haben begonnen, die Schulsozialarbeit auch auf die Volksschulen auszuweiten. Da vom Bund einzig weitere Kürzungen in allen Bereichen kommen, die Kinder unterstützen, braucht es dafür die Unterstützung vom Land“, bedankt sich Mayr bei Landesrätin Palfrader für die Zusammenarbeit und hofft auf weitere Möglichkeiten, die Schulsozialarbeit an Innsbrucks Schulen auszubauen, um sukzessive ein flächendeckendes Angebot bereitstellen zu können.