Bundesweiter Bildungs-Konvent jetzt!

SP-Mayr: PISA-Ergebnis ist ein Auftrag zur Totalreform des Schulsystems

„Stillstand gilt in der Wirtschaft als negativ, in der Österreichischen Bildungspolitik scheint er jedoch Programm zu sein. So zu tun, als wäre unser Schulsystem noch zukunftsfit, ist Realitätsverweigerung“, ist Stadträtin Elisabeth Mayr leider nicht überrascht, dass die PISA-Ergebnisse für Österreich so ausfallen, wie sie heute der Öffentlichkeit präsentiert wurden.

„Alleine den Kindern von MigrantInnen sowie bildungsfernen Eltern die Schuld zuzuweisen, greift zu kurz, vor allem, wenn man an die massiven Kürzungen der letzten Bundesregierung gerade bei den Unterstützungsmaßnahmen für diese Schülerinnen und Schüler denkt“, wird hier aus Sicht der Stadträtin Kindesweglegung betrieben.

„Es liegen einfach gravierende Fehler im gesamten System Schule vor. Mit kleinen Pflaster-Aktionen, wie schon in den letzten Jahrzehnten praktiziert, wird es nicht getan sein. Wir brauchen eine komplette Schulsystemreform, einen Totalumbau im Sinne der Kinder, PädagogInnen und einer optimalen Lernlandschaft. Ein Bildungs-Konvent, der bundesweit alle Systempartner einbindet, sollte der Ausgangspunkt einer solchen großangelegten Totalreform sein“, hat Stadträtin Mayr eine klare Idee, denn einen weiteren Stillstand können sich weder Innsbruck, Tirol, Österreich noch die Kinder erlauben – es geht schlicht und einfach um die Zukunft.

Lösungsansätze liegen seit nunmehr über 100 Jahren auch in Österreich im politischen Verhandlungstopf, werden aber aus ideologischer Kurzsichtigkeit nicht umgesetzt. Andere Länder zeigen vor, wie es mit weniger finanziellem Aufwand pro Kind bessere Ergebnisse für unsere Kinder geben kann:

• Gemeinsame Schule der 10-14-Jährigen, wie es die Volksschule schon ist
• Verschränkte ganztägige Schulformen – Schule ohne Hausaufgaben und ohne Schultasche
• Modulare Lehrpläne – Talente und Interessen fördern und nicht die Freude am Lernen verderben und alle Energie in die „schwachen“ Fächer investieren
• Mehr Bewegung und Sport in den Schulen
• Die kreativen Fächer wie bildnerische Erziehung (Zeichnen), Musik, Werken etc. nicht kürzen, sondern – im Gegenteil – ausbauen
• Abkehr vom reinen Leistungsgedanken in der Bildungskarriere

Dass die klischeehafte Aufteilung – im Lesen sind die Mädchen gut und in Mathematik die Burschen – sich in Österreich auch real verstärkt, ist ein gesellschaftliches Warnsignal. „Die Vermittlung von Gleichberechtigung, Frauenrechten und das Aufbrechen von seit Generationen festgesetzten Rollenbildern beginnt in den Bildungseinrichtungen. Hier müssen wir ansetzen, um die Gesellschaft nachhaltig zum Besseren zu verändern“, ist für Stadträtin Mayr Schule mehr als nur bloße Vermittlung von sachlichen Fakten, sondern der Raum, in dem Menschen wachsen, sich entwickeln und entfalten können sollen.