SP-Mayr: Es ist Zeit – für Integration mit Hausverstand!

ÖVP handelt nur im Sinne ihrer Lobbys, aber nicht im Sinne der Bedürfnisse der österreichischen Gesellschaft

„Nicht bloß reden, sondern handeln. Nicht über Abschiebungen überrascht sein und empört tun, sondern konkrete Maßnahmen setzen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, die es AsylwerberInnen, die eine Pflegeausbildung machen, ermöglicht, diese auch abzuschließen und in dieser gefragten Branche zu arbeiten“, fordert SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr von den ÖVP-Granden sowohl im Land als auch im Bund. Denn mit dem öffentlichkeitswirksamen Zur-Schau-Stellen von Betroffenheit angesichts von bedauerlichen Abschiebungen ist niemandem geholfen.

„Nicht nur die menschenrechtlichen Aspekte geraten immer mehr in den Hintergrund, nein, man schafft es nicht einmal ein volkswirtschaftlich und gesellschaftlich dringend notwendiges Bleiberecht umzusetzen. Man darf sich fragen: Wo bleibt die Integration mit Hausverstand?“
AsylwerberInnen, die eine Pflegeausbildung absolvieren, können im Gegensatz zu Lehrlingen weiter abgeschoben werden. Für Asylwerber wie Mohammad Haroon Faqiri, der bestens integriert und bei seinen Mitmenschen beliebt ist, Deutsch auf B2 Niveau in kürzester Zeit erlernt hat, in Sport und Kultur (Gewinner des Preises der Vielfalt) ehrenamtlich tätig ist und die Ausbildung zum Pflegeassistenten absolviert, ist das keine Option. Ihm droht bereits die Abschiebung, gegen die Stadträtin Mayr und Bürgermeister Georg Willi schon alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel eingesetzt haben.

„Die ÖVP muss endlich die Ideologiebrille abnehmen und den volkswirtschaftlichen Nutzen und den entstehenden wirtschaftlichen Schaden betrachten. Erst vor einer Woche hat Bundeskanzler Kurz es abgelehnt, Asylwerber in Pflegeausbildung bei negativem Bescheid diese abschließen zu lassen“, versteht Mayr das sachlich und wirtschaftlich falsche Nein, das jeglichem Hausverstand widerspricht, der ÖVP nicht.
„Wenn die Wirtschaftskammer auch für die Pflegekräfte in Österreich zuständig wäre, hätten wir wahrscheinlich sogar eine unbefristete Aufenthaltsbewilligung für diese Menschen“, vermutet Mayr, dass der kapitalistische Mehrwert zu gering ist.

30.000 Pflegekräfte fehlen in den kommenden zehn Jahren in Österreich. Junge Menschen sind bereit diesen Beruf zu wählen, sich ausbilden zu lassen und einen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten, einen volkswirtschaftlichen Mehrwert einzubringen.
„Menschen wie Mohammad Haroon Faqiri haben es verdient, in Österreich eine faire Chance zu bekommen. Er hat alles richtiggemacht, doch offensichtlich das Pech, aus dem falschen Land zu kommen. Mohammad Haroon Faqiri darf nicht abgeschoben werden“, schließt Mayr mit einem Appell an die Vernunft und Empathie, denn wenn Österreich und Innsbruck auf Dauer sein Zuhause werden, nützt es nicht nur diesem jungen Mann, sondern dem Zusammenleben der Generationen und verweist abschließend darauf, dass die Theatergruppe, in der Mohammad aktiv ist, zwei Benefizaufführungen ihres mit dem Preis der Vielfalt ausgezeichneten Stückes vorführen werden.

Benefiz-Theateraufführung „heart2art 2.0“, am 25./26. Februar 2020 – BRUX-Freies Theater Innsbruck, 19:30 Uhr, Wilhelm-Greil-Straße 23