Missionierungsversuche abzulehnen

SPÖ-Heisz: „Es gibt den Anlassfall einer missionarischen Gruppe, die im Stadtteilzentrum auffällig war. Generelle Regeln sind diskussionswürdig.“

Differenziert betrachtet Irene Heisz, stv. Klubobfrau der SPÖ, die Situation rund um das sogenannte Gebetsverbot im ISD-Stadtteilzentrum Wilten. „Mir wurde berichtet, dass die fragliche Gruppe versucht habe, andere Besucherinnen und Besucher zu missionieren und das Zentrum zu einer evangelikalen Freikirche umzudekorieren“, erklärt Heisz. „Wenn das so stimmt, halte ich ein derartiges Verhalten für durchaus problematisch und eine Ausladung dieser Gruppe für gerechtfertigt. Jegliche religiöse wie im Übrigen auch parteipolitische Missionierungsversuche haben in einem öffentlichen Stadtteilzentrum nichts verloren.“

Grundsätzlich, fährt Heisz fort, ist der Grat zwischen Meinungs- und Religionsfreiheit auf der einen Seite sowie weltanschaulicher Äquidistanz und Neutralität auf der anderen Seite in einer öffentlichen Einrichtung schmal. Es ist zu diskutieren, ob es sinnvoll ist, allgemein gültige Regeln aufzustellen, oder ob man den verantwortlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den ISD-Stadtteilzentren zutrauen und zumuten kann, jeden einzelnen Fall abzuwägen und sich damit immer wieder Diskussionen auszusetzen. „Vollkommen gerecht wird keine der beiden Lösungen sein“, ist sich Heisz sicher. „Im Zweifelsfall plädiere ich immer dafür, zuerst ein vernünftiges Gespräch zu suchen, bevor man potenziell konfliktträchtige Situationen eskalieren lässt.“