Yildirim: „Klarheit schaffen, Richtlinien für Ersatz der Elternbeiträge bekannt geben“

Zahlreiche Eltern mussten Kinderbetreuungsplatz kündigen. SPÖ-Forderung nach ganztägig, ganzjährig und kostenlos weiter aufrecht.

Gestern [am 7.4.2020] machte das Land Tirol bekannt, dass es einen Fonds insgesamt 1,5 Millionen Euro für den Entfall von Elternbeiträgen für Kinderbetreuungseinrichtungen bereithalte.
„Die Unterstützung von Kinderbetreuungseinrichtungen ist zu begrüßen. In Wahrheit wurde jedoch viel zu lange mit diesem wichtigen Signal an Eltern und Einrichtungen gewartet. Während in anderen Bundesländern schon zu Beginn des Corona-Notbetriebs Klarheit herrschte, dass Eltern, die ihre Kinder per Verordnung nicht in Betreuung geben dürfen, auch nichts bezahlen müssen, hat man in Tirol so lange zugewartet, dass etliche Eltern den Betreuungsplatz bereits kündigen mussten. Dass man sich nicht vor dem Monatsersten im April zu einem klaren Signal zur Kompensation der Elternbeiträge durchringen konnte, hat die Unsicherheit für Eltern und Einrichtungen unnötig verschärft“, kritisiert Selma Yildirim, Nationalrätin und Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Tirol.

„Viele Eltern sind durch die Krise arbeitslos geworden und können sich Elternbeiträge für die Kinderkrippe, die pro Monat mehrere hundert Euro ausmachen, nicht mehr leisten. Für die Vermittlung in eine neue Beschäftigung braucht es allerdings den Nachweis, dass man einen Betreuungsplatz für die Kinder hat. Was hier sehenden Auges von der Landesregierung in Kauf genommen wurde, ist eine Doppelmühle für genau jene Eltern, die es jetzt finanziell am härtesten trifft.“

Jetzt bleibe nur zu hoffen, dass jene Eltern ihren bereits gekündigten Platz wieder zurückerhalten und somit die Sicherheit für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zurückgewinnen können.

„Die Krise beweist geradezu, wie wichtig die sozialdemokratische Forderung nach ganzjähriger, ganztägiger und kostenloser Betreuung für alle ist. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, den Forderungen nachzukommen und das aktuelle Modell der Kinderbetreuung zu überdenken“, so Yildirim weiter.

Die Richtlinien für den Fonds würden außerdem erst nächste Woche bekanntgegeben: „Sowohl Eltern als auch Einrichtungen warten jetzt bereits seit drei Wochen auf eine entsprechende Lösung. Jetzt lässt das Land die Betreuungspflichtigen noch ohne Not weiter in der Luft zappeln, indem es die Kriterien nicht bekannt gibt“, betont Yildirim.

 

PA von Selma Yildirim vom 8. 4. 2020