Covid-19-Maßnahmen beeinflussen auch die Sommerferienbetreuung

Betreuungsplätze besonders für Kinder berufstätiger Eltern

Die Anmeldung für die Sommerferienbetreuung 2020 hat vergangenen Montag begonnen. Die Kinderfreunde Tirol nehmen die Anmeldungen für Kindergarten-, Schülerhort- und Tagesheimkinder sowohl online als auch persönlich am Rennweg an.

„In diesem Jahr sind wir mit besonderen Herausforderungen durch die Covid-19-Maßnahmen konfrontiert. Viele für die Sommerbetreuung wichtige Fakten zu den Rahmenbedingungen sind uns noch nicht bekannt, haben aber großen Einfluss auf die Anmeldungen“, weiß Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr und erklärt: „Wir wissen zum Beispiel noch nicht, wie viele Plätze wir überhaupt anbieten werden können, da durch die Corona-Maßnahmen die maximal erlaubte Kinderzahl pro Gruppe sehr beschränkt ist. Für zusätzliche Gruppen braucht es mehr Personal – und Personal steht leider nicht unendlich zur Verfügung.“

Viele Eltern werden in diesem Sommer mehr oder zum ersten Mal Bedarf haben, da sie entweder ihren Urlaub bereits aufgebraucht haben oder endlich wieder Arbeit erhalten werden. Hinzu kommt, dass etwa private Betreuungsanbieter wie der Verein „Kindersommer Igls“ kurzfristig ihre Angebote abgesagt haben und diese ebenso kurzfristig von der Stadt aufgefangen werden.

Arbeitsnachweise vorzubringen

Wie viele Kinder in einer Gruppe maximal betreut werden dürfen, kann die Stadt Innsbruck nicht selbst entscheiden und zudem noch nicht klar vorherzusagen. Jede Gemeinde hat sich an die dann jeweils geltenden Vorgabe zu halten. Um sicher zu gehen, dass Eltern, die im Sommer arbeiten, jedenfalls einen Platz in der Sommerbetreuung bekommen, werden dieses Jahr bei der Anmeldung Arbeitsnachweise von beiden Elternteilen bzw. bei AlleinerzieherInnen Arbeits- und Haushaltsnachweis verlangt.

„Diese Vorgangsweise ist für Eltern eine gewisse Barriere, aber leider notwendig“, ersucht Stadträtin Mayr um Verständnis und erklärt: „Die Vorgangsweise wurde in Abstimmung mit den Kinderfreunden bewusst gewählt – nicht um den Zugang zu erschweren, sondern im Gegenteil: um ihn zu sichern. Mir ist wichtig, dass alle, die eine Betreuung für ihre Kinder aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit brauchen, auch einen Platz erhalten. Ein ,Wer zuerst kommt, mahlt zuerst‘-Prinzip, das die Reihenfolge dem Zufall überlassen würde, wäre verantwortungslos und daher keine Alternative gewesen.“

„Das Erbringen eines Nachweises sehe ich sowohl frauen- wie bildungspolitisch zwar sehr kritisch und hat auch für persönlich einen bitteren Beigeschmack. Aber auch von Vertreterinnen der Gewerkschaft wurde mir bestätigt, dass diese Vorgangsweise derzeit leider die einzige Möglichkeit ist, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten“, betont Mayr weiter.

Mit dieser Variante kann sichergestellt werden, dass beispielsweise Eltern in Kurzarbeit, arbeitslos Gewordene, die im Sommer über das Arbeitsmarkt Service (AMS) wieder eine Anstellung finden oder Eltern, die eine Wiedereinstellungszusage ihrer Vorgesetzten für das Wiederhochfahren nach Covid-19 bedingten Kündigungen haben, unmittelbar und flexibel den Platz erhalten können, den sie brauchen.

Kontakt:

Kinderfreunde Tirol, Rennweg 29, 6020 Innsbruck
Bürozeiten: 8.00-12.00 Uhr und 14.00-16.00 Uhr
Telefon: +43 676 300 0 777
E-Mail: ferien@nullkinderfreunde-tirol.at
www.kinderstadt-tirol.at