Stadt Innsbruck reagiert auf höheren Bedarf
(IKM) „Die vergangenen Monate ohne Unterricht und Kindergarten haben für alle Kinder deutlich weniger soziale Kontakte mit sich gebracht. Gerade für Kinder mit nichtdeutscher Muttersprache hat der wichtige sprachliche Austausch mit dem Lehrpersonal und mit den gleichaltrigen deutschsprachigen Kindern gefehlt. Dies versuchen wir nun mit einem deutlich erweiterten Sommer-Programm etwas aufzuholen und die Kinder auf den Schulstart im Herbst gut vorzubereiten“, gibt Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr einen Ausblick: „Damit der Sommer auch für Familien, die es nicht so einfach haben, abwechslungsreich und erholsam wird, können sie an einem speziellen Freizeitprogramm teilnehmen und die Umgebung Innsbrucks besser kennenlernen.“
„Deutsch im Sommer“
Dieses Angebot für SchülerInnen der Volksschulen und Neuen Mittelschulen (NMS) findet in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz in der Zeit von 10. August bis 4. September (zwei Turnusse zu je zwei Wochen) in der Volksschule Reichenau (Wörndlestraße 3) statt. In den Vorjahren konnten 70 SchülerInnen teilnehmen, der Bedarf war damit zur Gänze gedeckt. Aufgrund der heuer zu erwartenden größeren Nachfrage wird das Angebot auf bis zu 140 Plätze ausgeweitet.
Erstmals findet heuer auch für Kindergartenkinder „Deutsch im Sommer“ statt. Kinder im letzten Kindergartenjahr, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, werden dabei auf ihren Einstieg in die Volksschule vorbereitet. Das Projekt findet in Kooperation mit dem Jugendrotkreuz in der Zeit von 10. August bis 4. September (zwei Turnusse zu je zwei Wochen) im Kindergarten Dreiheiligen (Jahnstraße 5) statt. Dafür können bis zu 72 Kinder aufgenommen werden.
Die Deutschförderprogramme werden von Stadt Innsbruck und Land Tirol finanziert. Die Kosten für die Eltern belaufen sich auf 40 Euro für zwei Wochen, eine gesunde Jause ist inkludiert. Die Anmeldung erfolgt über die jeweilige Schule bzw. Kindergarten des Kindes.
Sollte vom Bund, wie vom Bildungsminister angekündigt, zusätzlich eine „Sommerschule“ in den beiden letzten Ferienwochen stattfinden, wird die Stadt Innsbruck dies durch die Überlassung von schulischer Infrastruktur natürlich unterstützen.
„Stadt und Natur“: Für Familien in sozial prekären Situationen
Das Outdoor-Programm „Stadt und Natur“ wird in den Sommermonaten in Kooperation mit den „Naturfreunden“ durchgeführt. Ziel ist, Familien, die von der Corona-Krise aufgrund ihrer sozialen oder finanziellen Lage besonders betroffen sind, den Zugang zur Natur in der Stadt näher zu bringen. Im Rahmen von drei Turnussen à drei Outdoor-Angeboten soll Eltern gezeigt werden, welche leicht zu erreichenden Ausflugsziele es in Innsbruck gibt und wie sie mit ihren Kindern spielend lernen können. Insgesamt können ca. 15 Familien am Programm teilnehmen.
Lernhilfe-Einrichtungen im Sommer
Gemeinsam mit dem Land Tirol ist geplant, die Erweiterung der Öffnungszeiten der Lernhilfe im Sommer zu fördern. Einrichtungen wie das Jugendrotkreuz, die Stiftung Marienheim, die Sprachinsel, die Caritas oder Dowas können bis zum Sommer um entsprechende Subventionen ansuchen. Ziel der Förderung ist, Kindern und Jugendlichen auch in den Sommermonaten Räume zu bieten, an denen sie in Ruhe lernen und Versäumtes aufholen können.
Presseaussendung der Stadt Innsbruck vom 10.06.2020