Pflege

Pflegeausbildung stärken, Arbeitslosigkeit bekämpfen

Bild: Dominik Lange on Unsplash

Die Corona-Krise hat zu Rekordarbeitslosigkeit geführt, im Herbst droht eine zweite Kündigungswelle, es gibt zu wenig Ausbildungsplätze für die Jugend. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren zehntausende Pflegekräfte fehlen. Wir fordern daher: Pflegeausbildung stärken, Arbeitslosigkeit bekämpfen!

Die Arbeitslosigkeit hat jetzt schon dramatische Ausmaße, im Herbst wird es noch schlimmer werden. Besonders bitter ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit, es droht eine verlorene „Generation Corona“. Gleichzeitig steht Österreich vor einem Pflegenotstand, in den nächsten 10 Jahren werden 76.000 Pflegekräfte fehlen. Der Handlungsbedarf ist groß. Österreich muss massiv in die Ausbildung von Pflegekräften investieren, um einen Pflegenotstand zu verhindern.

Bild: SPÖ-Parlamentsklub/Kurt Prinz

Pflegenotstand: Weg mit den Hürden!

Doch die Erfahrung zeigt: Menschen, die sich zur Pflegekraft umschulen lassen wollen, werden nicht unterstützt, ihnen werden sogar Steine in den Weg gelegt. Betroffene berichten davon, dass ihnen die Regierung eine entsprechende Unterstützung verwehrt, um etwa die dreijährige Ausbildung zur diplomierten Pflegefachkraft zu absolvieren. Viele Interessierte scheitern daran, dass ihnen das Leben während der Ausbildung nicht bezahlt wird.

UNSER SPÖ-MODELL zur Stärkung der Pflegeausbildung:

Unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner macht klar: „Die Coronakrise hat gezeigt, wie wichtig ein starkes öffentliches Gesundheitssystem und unsere ÄrztInnen und PflegerInnen sind. Mit der Pflegeoffensive können wir die Arbeitslosigkeit bekämpfen und die Pflege für die Zukunft absichern.“

  1. Qualifizierungsoffensive mit Ausbildungsbonus für Zukunftsberufe:
    • UmsteigerInnen sollen einen Rechtsanspruch auf eine Existenzsicherung während der Ausbildung erhalten. Der Rechtsanspruch soll für alle gelten, die sich weiterbilden oder eine neue Ausbildung beginnen wollen.
    • Wer jetzt arbeitslos ist, soll für die Zeit der Umschulung zur Pflegekraft ein monatliches Qualifizierungsgeld in Höhe des Arbeitslosengeldes + Ausbildungsbonus von 500 Euro pro Monat Dauer: bis maximal drei Jahre.
  2. Gratis Pflegeausbildungen für BerufseinsteigerInnen
    • Gerade jetzt brauchen junge Menschen eine Perspektive. Wir fordern daher die kostenlose Fachhochschulausbildung für Pflegeberufe. Die derzeit laufenden Schulprojekte (HTL bzw. HBLA für Pflegeberufe – 5-jährige Ausbildung mit Matura) sind Pilotversuche und müssen in den Regelbetrieb aufgenommen werden.

TIPP: Mehr Ideen zur Stärkung der Beschäftigung findest du in unserem KRAFTPAKET ÖSTERREICH

vida-Gewerkschafter Gerald Mjka Bild: SPÖ-Parlamentsklub/Kurt Prinz

„Interessierten den roten Teppich ausrollen!“

„Wir brauchen die KollegInnen in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und der mobilen Pflege“, bekräftigt auch vida-Gewerkschafter Gerald Mjka, der berichtet: „Im Zuge der Corona-Krise haben sich 40 Interessierte gemeldet, die sich für eine Umschulung in den Pflegebereich interessieren, es sich aber nicht leisten können. In Wahrheit müssen wir ihnen den roten Teppich ausrollen!“

„Kann mir nicht leisten, keine Förderung zu bekommen“

In der Realität sieht dies jedoch anders aus, wie auch zwei ehemalige FlugbegleiterInnen berichten, denen die finanzielle Unterstützung für eine Umschulung verwehrt wird. „Als Familienvater kann ich mir nicht leisten, keine Förderung zu bekommen, wir brauchen eine rasche Lösung“, sagt einer der Betroffenen, der wie viele andere gerne in den Pflegebereich wechseln möchte: „Das ist eine super Möglichkeit, wir wollen helfen!“

VIDEO: Im „Roten Foyer“ mit Rendi-Wagner und Gewerkschafter Gerald Mjka berichten Betroffene von den hohen Hürden auf dem Weg zu einer Pflegeausbildung:

Bild: SPÖ-Parlamentsklub/Kurt Prinz