SP-Mayr: „Keine Gebühren sorgen für weniger Fluktuation und somit für weniger freie Parkplätze“
Stadträtin Elisabeth Mayr kann einer temporären Aussetzung der Parkraumbewirtschaftung in den Kurzparkzonen der Innenstadt an Samstagen nichts abgewinnen: „Es wird dadurch das Gegenteil von dem erreicht, was erreicht werden soll. Es wird weniger freie Parkplätze an Samstagen in der Innenstadt geben. Die ohnehin raren Parkplätze in der Innenstadt bleiben länger oder dauerhaft von denselben Fahrzeugen blockiert. Hinzu kommen die Extrarunden, die Autofahrer auf der Suche nach dann noch rareren freien Parkplätzen drehen müssen.“
Abgesehen vom Umweltgedanken, sei es somit auch grundsätzlich ein völlig falsches Signal, mehr Autos mit dem Gratisparken am Samstag in die Innsbrucker Innenstadt zu locken: „Mehr Stau, mehr Abgase, die frustrierende Suche nach Parkplätzen, Lärm und schlechte Luft – das verbindet niemand mit einem positiven Bild von einer Stadt, in der man sich in der Freizeit gerne aufhält. Eine hohe Aufenthaltsqualität mit sozialen Erlebnissen wäre dagegen ein entscheidender Faktor für den Erfolg der lokalen Wirtschaft, umso mehr, da sich die Konkurrenz durch Online-Shopping Corona-bedingt massiv verschärft hat“, betont Mayr.
Auch der Behindertenbeirat der Stadt Innsbruck befürchtet eine Verschlechterung der Parksituation an Samstagen durch die Maßnahme: „In seiner Stellungnahme hält der Behindertenbeirat fest, dass die fehlende Parkraumbewirtschaftung an Samstagen zu einer Abnahme der Fluktuation im Parkraum führen werde, was kein Mehr, sondern ein Weniger für die Wirtschaft bedeuten könnte. Gerade Menschen mit Behinderung, die auf ein Auto angewiesen sind, werden dann vermutlich keinen Parkplatz finden und in die Einkaufszentren am Stadtrand mit großzügigem Parkplatzangebot ausweichen. Die Stellungnahme war daher negativ“, erklärt Mayr, die für den Behindertenbeirat politisch zuständig ist.
„Kreative Ideen der Wirtschaftskammer wären hier gefragt, um Impulse für die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt und dadurch die Kundenfrequenz zu erhöhen. Im Grunde ist es ein Armutszeugnis, dass Gratisparken das Einzige ist, was der Wirtschaftskammer einfällt“, so Mayrs Resümee, die im Stadtsenat gegen die Maßnahme stimmen wird.