Anstatt erneut ein fixes Datum für das Ende des Lockdowns anzukündigen, sollte die Regierung klare Ziele stecken, auf die wir alle gemeinsam hinarbeiten können. Das Wichtigste ist, die Infektionszahlen nach unten zu drücken!
Die Regierung hat erneut eine Verlängerung des Lockdowns angekündigt. Das ist nicht überraschend, denn die Infektionszahlen sind noch immer viel zu hoch und zudem breitet sich die neue Virusmutation verstärkt aus. „Lockerungen wären der falsche Weg gewesen“, sagt auch unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner. Doch sie kritisiert, dass die Regierung erneut ein fixes Datum für Lockerungen angibt – nach dem 18. und 25. Jänner ist es jetzt der 8. Februar.
Das Virus kennt keinen Terminkalender!
Unsere Vorsitzende betont: „Ich habe immer klar gesagt: Die Länge des Lockdowns wird durch die Höhe der Infektionszahlen bestimmt. Es ist unsachlich und unseriös, Wochen zuvor ein Lockdown-Ende im Kalender zu fixieren. Das Virus kennt keinen Terminkalender. So ehrlich muss man sein!“ Denn, wenn der 8. Februar wieder nicht hält, verliert die Bevölkerung, die jetzt schon seit Monaten große Entbehrungen auf sich nehmen muss, noch mehr Vertrauen in Ankündigungen und in die Maßnahmen. Die Folge: Immer weniger halten sich daran.
Vertrauen schaffen und motivieren
Es braucht deshalb statt eines Datums im Terminkalender ein klares Ziel, auf das alle – Regierung und die Bevölkerung – gemeinsam hinarbeiten können. Ein Ziel, das Orientierung und Klarheit gibt. Und das Vertrauen schafft und motiviert, die Maßnahmen weiterhin mitzutragen.
- Das wichtigste Ziel ist es, die Infektionszahlen unter einen Wert von rund 50 Neuinfektionen pro 100.000 EinwohnerInnen (7-Tage-Inzidenz) bzw. 700 pro Tag zu bekommen. Mit diesem Wert können wir das Virus unter Kontrolle halten und eine Überforderung des Gesundheitssystems verhindern. Ab diesem Zielwert können Maßnahmen schrittweise gelockert werden.
- Das Gesundheitspersonal muss ab sofort regelmäßig und flächendeckend getestet werden, um die Virus-Ausbreitung einzudämmen. Mit diesem wesentlichen Teil der Teststrategie darf nicht bis nach dem Lockdown gewartet werden!
- Die Regierung muss mit Hochdruck dafür sorgen, dass alle impfwilligen über 80-Jährigen und das Gesundheits- und Pflegepersonal in den nächsten Wochen geimpft werden. Denn das schützt nicht nur die Einzelnen, das ist gleichzeitig auch eine Schutzimpfung für das Gesundheitssystem und damit auch ein Schutz vor weiteren Lockdowns.