SPÖ-GR Heisz wird den Kulturausschuss mit der unwürdigen Gedenksituation rund um das ehemalige Lager Reichenau befassen
„In der Stadt Innsbruck ist allen Beteiligten seit etlichen Jahren klar, dass die unwürdige Gedenksituation rund um das Lager Reichenau eine offene Wunde ist“, erklärt die Vorsitzende des gemeinderätlichen Kulturausschusses, SPÖ-GR Irene Heisz. „Ich werde mit meinen Kolleginnen und Kollegen im Kulturausschuss besprechen, wie wir zu einer würdevolleren, angemessenen neuen Lösung kommen.“
Das 1974 beim Eingang zum heutigen Recyclinghof errichtete Denkmal hatte damals seine Berechtigung, galt sogar als progressiv. Heute ist klar, dass die Inschrift inhaltlich nicht mehr haltbar und der Standort alles andere als ideal ist. Ebenso unbestritten ist, dass es bei einem für die jüngere Stadtgeschichte so wesentlichen Thema nicht mit einer allenfalls erneuerten Bronzetafel getan sein kann, sondern einer umfassenderen, größer gedachten Lösung bedarf.
Eine zivilgesellschaftliche Initiative von Matthias Breit, an der Heisz im Jahr 2015, also Jahre vor ihrem Einstieg in die Kommunalpolitik, persönlich beteiligt war, ist in den vergangenen Jahren im Sand verlaufen. Der Vorschlag damals war, den Standort in Richtung Inn zu ver- und einen „Garten der Erinnerung“ anzulegen. „Aus meiner Sicht ist das nach wie vor ein Ansatzpunkt, von dem aus wir im Kulturausschuss jedenfalls weiterdenken könnten. Wir nehmen unseren Auftrag, die städtische Gedenkkultur zeitgemäß weiterzuentwickeln, sehr ernst und haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren einiges vorangebracht: von der überfälligen Korrektur des öffentlichen Bildes von Burghard Breitner über die Gedenktafel für Diana Budisavljević, die bestellt ist und demnächst geliefert wird, bis hin zur Vorgangsweise in Sachen dezentraler, persönlicher Gedenkzeichen, die wir gerade in diesen Wochen behandeln.“
Heisz abschließend: „Das Thema Reichenau liegt auf dem Tisch und kommt als nächstes dran. Es ist aber wichtig, dieses spezielle Thema nicht mit den vorher genannten zu vermischen, weil es sich dabei um wieder andere Gruppen von Opfern handelt, die eben auch gesondert zu betrachten und zu würdigen sind.“