Wer mehr Kinderbetreuung einfordert, muss sich auch für Finanzierung und Umsetzbarkeit interessieren!

SP-Mayr: Zweites Kindergartenjahr ist in Tirol bereits gratis

 

„Dass Kinderkrippen und Kindergärten die ersten und sehr wichtigen Bildungseinrichtungen
sind, wird nicht nur in Innsbruck schon seit Jahren gelebt“, wundert sich Bildungsstadträtin
Elisabeth Mayr über die Ausführungen der Grünen Landesbildungssprecherin. Diese fordert,
dass das zweite Kindergartenjahr gratis werden soll. „Das letzte und dritte Kindergartenjahr
finanziert der Bund als Gratis-Jahr, das zweite wird über das Land Tirol gefördert – und das
schon seit Jahren“, erklärt Mayr. Wer sich ernstlich für eine Verbesserung und Erweiterung
des Angebots einsetzen will, müsse sich tiefergehend mit dem Ist-Stand und den möglichen
Lösungen auseinandersetzen. Was es dringend brauche, sei beispielsweise eine Förderung
aller drei Kindergartenjahre durch das Land Tirol als sogenannte Gratis-Jahre: „Innsbrucks
städtische Kindergärten sind schon seit Jahren vormittags in allen drei Besuchsjahren gratis.
Die Finanzierung dieses ersten Jahrs, das für die kindliche Entwicklung auch für die
sprachliche Frühförderung essenziell ist, stemmen wir als Gemeinde aus eigener Kraft. Das
ist eine politische Entscheidung, die jedes Jahr aufs Neue bei der Budgeterstellung zur
Debatte steht, eben, weil es dafür keine Förderung des Landes gibt.“
Mayr hofft, dass sich die Grünen bei der Novellierung des entsprechenden Landesgesetzes,
die gerade läuft, im Sinne ihrer geäußerten Ziele erfolgreich und informiert einbringen. Denn
die Gestaltung und Höhe der Finanzierungen, die an die Gemeinden gehen, sind der Rahmen
für den dringend erforderlichen Ausbau der Angebote.
„Einen weiteren Ausbau an Angeboten, vor allem im Kleinstkindbereich, unterstütze ich
jederzeit, jedoch müssen dafür von Seiten des Landes und des Bundes höhere und leichter

zugängliche finanzielle Förderungen für Gemeinden bereitgestellt werden, die auch der
Ganzjährigkeit Rechnung tragen. Nur so kann das Aussieben von berufstätigen und nicht
berufstätigen Eltern endlich ein Kapitel in der Geschichtsschreibung werden und ein
künftiger Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung umgesetzt werden, sodass dieser auch hält,
was er verspricht“, ist für Mayr klar, dass die meisten Kommunen trotz stetig
vorangetriebenem Ausbau derzeit nicht in der Lage wären, das dafür nötige Raumangebot zu
schaffen. „Die gesetzlichen Vorgaben machen es schon jetzt fast unmöglich, im städtischen
Raum in Bestandsgebäuden neue Kinderkrippen oder Kindergärten zu eröffnen. Natürlich
werden in den Neubauten laufend Kinderbildungseinrichtungen mitgeplant, den Löwenanteil
der Errichtungskosten bezahlen aber die Gemeinden und selbst wenn die Finanzierung
ermöglicht werden kann, kann das Angebot auf diese Weise nur Stück für Stück erweitert
werden“, verweist die Bildungsstadträtin auf die Errichtung von Kinderkrippen in neuen
Projekten wie am Campagne-Areal oder in Pradl-Ost bei der Schutzengelkirche.
„Abgesehen von der räumlichen Komponente wird jedoch das noch dringlichere
Personalproblem einfach nicht ernst genug genommen“, sieht Mayr in der Ausbildung sowie
Erweiterung und Attraktivierung des Berufsbildes Elementarpädagogik die eigentlich größte
Baustelle in ganz Österreich. „Alle, die mit Kinderbetreuung zu tun haben, berichten, dass es
schier unmöglich ist, ausreichend ausgebildetes Personal zu finden, um so rasch auszubauen,
wie es wünschenswert und nötig wäre. Die schönsten Kindergartenpaläste nützen nichts
ohne jene Menschen, die dort pädagogisch mit den Kindern arbeiten und sie unterstützen“,
fordert die Bildungsstadträtin schon seit Langem, dass auch anders einschlägig qualifizierte
Personen mit einer kürzeren Zusatzausbildung in den Beruf Elementarpädagog:in einsteigen
können sollen und erinnert an den medialen Hilferuf der Stadt Salzburg gemeinsam mit
Arbeiterkammer und Erzdiözese am letzten Donnerstag.
„Ich unterstütze die Forderung nach mehr und ausreichendem Angebot, nach sozial
verträglichem Zugang zur Elementarpädagogik sowie nach einem Rechtsanspruch gerne,
jedoch müssen dafür entsprechende Konzepte auf den Tisch, wie das auch tatsächlich
umgesetzt werden kann. Dazu braucht es einen Schulterschluss von Bund, Land und
Gemeinden und Taten statt Worte“, unterstreicht Mayr und hofft auf den künftigen
kompetenten Einsatz der Grünen auf allen diesen Ebenen.

 

 


Rückfragen: StRin Mag.a Elisabeth Mayr – 0660 8986224