Bildung

SPÖ legt Paket für sichere Schulen vor

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Über eine Million Schüler*innen und deren Eltern brauchen Klarheit, wie es im Herbst weitergehen soll. Unsere Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler legt ein Paket für sichere Schulen vor und spricht sich für einen 1.000-Euro-Bildungsschek für Nachhilfe aus.

Wenn die Schülerinnen und Schüler nach den Sommerferien zurück in die Klassenzimmer kommen, werden die Herausforderungen enorm sein: Es wird weiter Schutzkonzepte brauchen, damit die Schulen sicher im Normalbetrieb offen haben können. Unsere Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler, selbst ehemalige Volksschullehrerin und Direktorin, fordert von der türkis-grünen Bundesregierung und von Bildungsminister Faßmann Klarheit und Planungssicherheit für die Schulen. „Wir müssen alles tun, um weitere Schul-Lockdowns zu verhindern. Es geht aber vor allem auch darum, wie der Unterricht aussehen soll“, so Vorderwinkler, die ergänzt: „Unsere Kinder brauchen jetzt jede Unterstützung. Wenn wir den Lehrplan für ein Semester aussetzen, um gemeinsam aufzuholen, können wir es schaffen, kein einziges Kind zurückzulassen.“ 

Nationalratsabgeordnete Petra Vorderwinkler Bild: Parlamentsdirektion / Thomas Topf

SPÖ-Paket für sichere Schulen

Österreich darf nicht wieder den Sommer verschlafen – und wie im letzten Herbst im Blindflug ins Schuljahr starten. Minister Faßmann hat sich bereits jetzt einen Blankoscheck für geschlossene Schulen geholt. Für uns ist klar: Schul-Lockdowns gehören mit allen Mitteln verhindert. Darum haben wir ein Paket für sichere Schulen ausgearbeitet:

  • Vollimmunisierung der impfbereiten 12-15-Jährigen noch vor Beginn des nächsten Schuljahrs
  • Verpflichtende und flächendeckende PCR-Gurgeltests für alle Schulstufen: Umstieg auf PCR-Gurgeltests für alle Schulen, da Antigen-Tests zwar gut, aber nicht gut genug sind und zu viel übersehen.
  • Flächendeckender Einbau von Luftfilteranlagen in den Klassenzimmern
  • Anmietung von zusätzlichen Räumlichkeiten, um Abstands- und Hygieneregeln besser einhalten zu können

Gerade jetzt: Kein Kind zurücklassen

Die Schulen müssen für den kommenden Herbst sicher gemacht werden. Darüber hinaus gibt es viele andere Herausforderungen, die mit dem Distance Learning der letzten Monate zusammenhängen. Die Bildungsschere und Lernrückstände sind enorm. Schüler*innen und Eltern dürfen damit nicht alleine gelassen werden. Sie brauchen Unterstützung. Gerade jetzt!

  • Bonussemester: Um die Rückstände aufholen zu können, soll der Lehrplan für ein Semester ausgesetzt werden. Stattdessen soll der Stoff der letzten drei Corona-Semester nachgeholt und vertieft werden können, um zu sehen, wo die Schüler*innen stehen.
  • Förderunterricht an Schulen: Ab Herbst soll jeder/jede Schüler*in die Möglichkeit auf zusätzlichen Förderunterricht in den Hauptgegenständen haben. Zwei Fördereinheiten/Nachhilfestunden in jedem Hauptgegenstand pro Jahrgang und Woche, in Kleingruppen organisiert (max. fünf Schüler*innen).
  • 1.000-Euro-Bildungsscheck für Nachhilfe: Als Akutmaßnahme, damit Nachhilfe im Bedarfsfall kein Kostenpunkt für Eltern wird, schlagen wir einen Bildungsscheck im Wert von 1.000 Euro für Schüler*innen vor. Dieser kann in den nächsten zwei Jahren für Nachhilfe eingelöst werden.
  • Ausbau der Ganztagsschulen: Mittelfristig muss die Schule dafür sorgen, dass niemand zurückgelassen wird. Private Nachhilfe soll der Vergangenheit angehören. Das geht nur mit der ganztägigen Schule.
  • Zweite/r Volksschullehrer*in für die ersten beiden Schulstufen: Volksschüler*innen wurden vom Lockdown besonders hart getroffen. Ein besonderer Fokus muss ihnen gelten: Durch eine zweite Lehrerin, einen zweiten Lehrer für die ersten beiden Schulstufen, kann individuell auf den Förder- und Lernbedarf der Schüler*innen eingegangen werden. Jedes Kind muss bestmöglich unterstützt werden.
  • Mehr Schulpsycholog*innen, Beratungslehrer*innen und Sozialarbeiter*innen

Deutsch: Regierung darf den Sommer nicht wieder verschlafen!

Unser Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch wendet sich mit einem „dringenden Weckruf“ an die türkis-grüne Regierung und insbesondere an ÖVP-Bildungsminister Faßmann: „Der türkis-grüne Chancen- und Bildungsraub an unseren Kindern und Jugendlichen darf sich heuer nicht wiederholen. Wachen Sie endlich auf, Herr Minister Faßmann, die Vorbereitungen für offene und sichere Schulen im Herbst müssen jetzt getroffen werden und nicht am St. Nimmerleinstag!“ Aus Sicht von Deutsch mehren sich die Anzeichen, dass die Regierung den Sommer wieder verschläft: „Während die SPÖ einen umfassenden Plan für einen guten und sicheren Schulstart auf den Tisch gelegt hat, gibt es von der Regierung und ihrem Bildungsminister wieder nur vage Ankündigungen und bloße Lippenbekenntnisse. Die Regierung hat aus ihrer verpfuschten Corona-Schulpolitik offenbar nichts gelernt – und das, obwohl wir gesehen haben, dass Schulschließungen zu massiven Lernrückständen und vielfältigen sozialen und psychischen Problemen für Kinder führen.“ Die Regierung muss endlich handeln!