SPÖ für AMS-Vermittlungsoffensive

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9 von 10 Arbeitslosen leben unter der Armutsgrenze. Für uns ist klar: Es braucht eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes. Und: Es braucht insgesamt mehr besser bezahlte Jobs. Unsere Vorsitzende spricht sich für eine Vermittlungsoffensive des AMS aus: Es soll in erster Linie Stellen ab 1.700 Euro brutto bei Vollzeit vermitteln.

Eine aktuelle Erhebung des SORA-Instituts im Auftrag von „Momentum“ zeigt: 9 von 10 Arbeitssuchenden müssen mit einem Einkommen von monatlich unter 1.200 Euro auskommen und leben damit deutlich unter der Armutsgrenze. Besonders betroffen sind jene Menschen, die bereits vor ihrer Arbeitslosigkeit ein geringes Einkommen hatten. Wir fordern daher seit Langem eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes auf 70 Prozent Nettoersatzrate. Doch zu einer Erhöhung des Arbeitslosengelds ist Türkis-Grün nach wie vor nicht bereit.

Kampf gegen Armut ist Aufgabe der Politik

Um Menschen aus der Armutsfalle zu helfen, braucht es eine Joboffensive und vor allem höhere Löhne, von denen man gut leben kann. Vorschläge zur Schaffung von Arbeitsplätzen haben wir mit der Aktion 40.000 für den öffentlichen und dem Beschäftigungsbonus für den privaten Sektor längst vorgelegt. In einem weiteren Schritt geht es uns jetzt um eine Vermittlungsoffensive des AMS, mit dem Ziel, für höhere Löhne zu sorgen. „Wer arbeiten geht, muss davon auch gut leben können“, sagt unsere Vorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner. „Viel zu oft höre ich, dass das Geld – trotz Vollzeitjobs – immer weniger ausreicht, um über die Runden zu kommen. Noch stärker von Armut betroffen sind Arbeitslose, vor allem Langzeitarbeitslose und Frauen. Der Kampf gegen Armut ist Aufgabe der Politik“, sagt Rendi-Wagner.

Vermittlungsfokus auf fair bezahlte Jobs

Das Arbeitsmarktservice soll den Vermittlungsfokus auf fair bezahlte Jobs legen. Arbeitsminister Kocher soll per Weisung („Zielvorgabe“) dafür sorgen, dass vom AMS in erster Linie Arbeitsplätze mit einem Bruttolohn ab 1.700 Euro pro Monat (Vollzeit) vermittelt werden. Auch Förderungen mit Steuergeld soll es nur für Arbeitsplätze ab 1.700 Euro geben. Mit den frei werdenden Vermittlungsressourcen kann das AMS freie Stellen rascher besetzen und faire Unternehmen besser unterstützen. Außerdem soll es mehr AMS-Personal geben, um Arbeitssuchende besser beraten und betreuen zu können.

Mehr AMS-Personal

Derzeit kümmert sich 1 AMS-Berater*in im Schnitt um rund 250 Arbeitslose. Mit 800 zusätzlichen Planstellen könnte die Betreuungsintensität auf 125 Arbeitslose/Berater*in gesenkt werden. Das würde die Vermittlung offener Stellen deutlich beschleunigen. Wifo-Studien zeigen, dass die Ersparnisse in der Arbeitslosenversicherung durch diese Maßnahme die Kosten weit übersteigen.