In zehn Jahren werden 100.000 Arbeitskräfte im Pflegebereich fehlen. Um einen Pflegenotstand zu verhindern, müssen Pflegekräfte auf Hochdruck ausgebildet werden. Unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner fordert, dass angehende Pflegekräfte genau wie Polizeischüler*innen ein Gehalt von 1.700 Euro erhalten. Das muss uns die soziale Sicherheit wert sein!
Die letzte große Pflegereform ist zehn Jahre her. Obwohl der Handlungsbedarf mittlerweile akut ist, hat sich seither nichts mehr getan. In zehn Jahren werden 100.000 Arbeitskräfte im Pflegebereich fehlen. Das Ziel ist klar: Die Pflege muss für alle Menschen sichergestellt, ein Pflegenotstand mit allen Mitteln verhindert werden. Darum muss jetzt auf Hochdruck ausgebildet werden! „Wir müssen junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern und ihnen den roten Teppich ausrollen“, sagt Rendi-Wagner und fordert ein Gehalt von 1.700 Euro für alle Pflegeschüler*innen, das vom Bund finanziert wird. „Die Ausbildung zur Pflegekraft muss nicht nur gratis sein, sie sollte auch fair entlohnt werden“, so unsere Vorsitzende.
Bezahlte Ausbildung genau wie bei Polizei
„Die Sicherung der Pflege ist eines der größten Zukunftsthemen. Wir werden zum Glück immer älter. Darum müssen wir jetzt vorsorgen, um den Pflegenotstand zu verhindern“, sagt Rendi-Wagner, die betont, dass ein Gehalt während der Ausbildung Sicherheit bringt und junge Menschen für den Pflegeberuf motiviert: „Finanzielle Sorgen dürfen einer Pflegeausbildung nicht im Weg stehen.“ Was es für Polizeischüler*innen gibt, soll es auch für Pflegekräfte geben. Außerdem bekräftigt Rendi-Wagner ihren Vorschlag eines Umstiegsbonus für Arbeitslose, die sich zu Pflegekräften aus- oder weiterbilden lassen. Sie sollen zusätzlich zu ihrem Arbeitslosengeld 500 Euro Umstiegsbonus erhalten.
Pflege- und Gesundheitsbereich ist Zukunftssektor
Die türkis-grüne Regierung und ganz besonders Minister Mückstein, der sowohl die Sozial- wie auch Gesundheitsagenden betreut und bei dem damit alle Kompetenzen gebündelt sind, müssen endlich aktiv werden und eine umfassende Pflegereform auf den Weg bringen. Darauf hat vor genau einem Monat, am 28. Juli 2021, auch eine Allianz aus Pflegeanbietern, Arbeitgebervereinigungen, Gewerkschaft und AK in einem offenen Brief an die Regierung verwiesen. Die skandinavischen Länder geben gemessen am BIP doppelt so viel für die Pflege aus wie Österreich. Der Pflege- und Gesundheitsbereich muss auch bei uns als Zukunftssektor für inländische Beschäftigung begriffen werden. Hier braucht es Investitionen. Das muss uns die soziale Sicherheit in Österreich wert sein!