Alfred Gusenbauer mit Viktor-Adler-Plakette geehrt

Unser ehemaliger Parteivorsitzender und Bundeskanzler a.D. Alfred Gusenbauer hat die höchste Auszeichnung der österreichischen Sozialdemokratie, die Viktor-Adler-Plakette, erhalten. Unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner betonte: „Alfred Gusenbauer hat gezeigt, dass sich langer Atem auszahlt!“

Beim Sommerempfang des Landtagsklubs der SPÖ Niederösterreich im Palais Niederösterreich in Wien würdigten unsere Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Bundespräsident a.D. Heinz Fischer den ehemaligen SPÖ-Vorsitzenden und Bundeskanzler Alfred Gusenbauer für seine Leistungen für die Sozialdemokratie. Besonders hoben sie hervor, dass er die SPÖ bei der Nationalratswahl 2006 aus der Opposition wieder in die Regierung führte und das Bundeskanzleramt zurückeroberte.

Rendi-Wagner: Gusenbauer hat gezeigt, dass sich langer Atem auszahlt

„Ich muss oft an den langen Atem denken, den du bewiesen hast. Den langen Atem, der sich dann auch mit dem Wahlerfolg 2006 ausgezahlt hat“, betonte Rendi-Wagner in ihrer Rede bei der Verleihungszeremonie. Sie erinnerte daran, dass Gusenbauer „einer gewaltigen Welle an aggressiven und untergriffigen Attacken von Schwarz-Blau ausgesetzt“ war und auch „massiven Gegenwind der veröffentlichten Meinung“ hatte. Die Parteivorsitzende machte deutlich, dass es erkennbare Parallelen zur Gegenwart gibt. Damals war der vermeintlich unbesiegbare Gegner Wolfgang Schüssel, „heute versucht man uns einzureden, dass Sebastian Kurz nicht besiegbar sei“. Es sei Gusenbauer gewesen, der u.a. die Themen Arbeitslosigkeit, Pflege und Bildung zu seinen Themen gemacht hat. „Du hast dabei nicht nur Kritik geübt, du hast auch – und das bleibt mir immer in Erinnerung – dein Gesellschaftskonzept der solidarischen Hochleistungsgesellschaft immer wieder versucht deutlich zu machen“, betonte Rendi-Wagner.

Es ist immer ein Freudentag in der Sozialdemokratie, wenn wir die Viktor Adler-Plakette, unsere höchste Auszeichnung,…

Posted by Pamela Rendi-Wagner on Thursday, September 2, 2021

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Fischer: Eine der freudvollsten Angelobungen meiner Amtsführung

Bundespräsident a.D. Heinz Fischer erklärte in seiner Laudatio: „Auffällig war früh die internationale Ader Alfred Gusenbauers. Er war seit Jugendtagen ein innen- und außenpolitisch Interessierter – mit beachtlicher Durchsetzungsfähigkeit.“ Fischer erinnerte sich: „Dass der Bundespräsident des Jahres 2007 Heinz Fischer hieß, hat sehr viel mit Alfred Gusenbauer zu tun. Es war der 27. Oktober 2003, als ich mit Alfred Gusenbauer zu einer Konferenz gefahren bin, und er mich fragte, ob ich mir eine Kandidatur für das höchste Amt der Republik vorstellen könne.“ Fischer hob hervor: „Ich gestehe: Ihn dann 2007 als Bundeskanzler angeloben zu dürfen, das war eine der freudvollsten Angelobungen meiner Amtsführung.“

Schnabl: Stolz und dankbar für Gusenbauers Leistungen

Bei der Veranstaltung, zu der der Landtagsklub der SPÖ Niederösterreich unter Initiative des Vorsitzenden der SPÖ Niederösterreich Franz Schnabl geladen hat, sagte Schnabl, Gusenbauer habe „die SPÖ 2000 in einer schwierigen Situation übernommen. Er hat die Bundespartei wirtschaftlich saniert und die geistigen Tanks der Partei wieder aufgefüllt“.  Schnabl erinnerte daran, dass Gusenbauers Arbeit mit bemerkenswerten Erfolgen bei den Wahlen 2002 und 2006 honoriert wurde – und die SPÖ 2006 auch stärkste Partei wurde. „Die niederösterreichische SPÖ ist stolz und dankbar für diese Leistungen Gusenbauers“, erklärte Schnabl.

Gusenbauer: Glauben an die Sozialdemokratie nicht aufgeben

Der mit der Viktor-Adler-Plakette Ausgezeichnete erinnerte sich in seiner Rede an seine Begegnungen mit Persönlichkeiten der Sozialdemokratie wie Bruno Kreisky, Franz Vranitzky oder Johanna Dohnal. Was die Zukunft der Sozialdemokratie betrifft, erklärte Gusenbauer, es gebe „den Begriff der Renaissance des Allgemeinen: Dass man die Absicherung der Lebensrisiken – ohne Ausgrenzung einer oder mehrerer Gruppen – im Blick behalten muss. Das ist fürwahr kein politisches Auslaufmodell, ganz im Gegenteil.“

Alfred Gusenbauer war SPÖ-Bundesparteivorsitzender von 2000 bis 2008 und Bundeskanzler von 2007 bis 2008.