Der ehemalige SPÖ-Nationalratsabgeordnete und Minister Caspar Einem ist im Alter von 73 Jahren verstorben. Die SPÖ ist tief betroffen von dem Tod des großen Sozialdemokraten. „Mit Caspar Einem verlieren wir einen prägenden Politiker, der unendlich viel für Österreich und die SPÖ geleistet hat“, so SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.
„Mit Caspar Einem verlieren wir einen großen Sozialdemokraten und unermüdlichen Kämpfer für Bildung und Wissenschaft. Caspar Einem war eine beeindruckende Persönlichkeit und ein prägender Politiker mit Weitsicht, Visionen und Entschlossenheit, dem wir viel zu verdanken haben“, betont unsere Parteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner. „Caspar Einem war ein ebenso großer wie aufrechter Sozialdemokrat, ein engagierter Intellektueller mit Standfestigkeit, der in seinen vielen Funktionen unendlich viel für Österreich und die Sozialdemokratie geleistet hat“, so unser Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch in Würdigung des politischen Wirkens von Caspar Einem. Rendi-Wagner und Deutsch sprechen den Angehörigen ihr Beileid aus: „Unser tief empfundenes Mitgefühl ist in diesen schweren Stunden bei den Angehörigen, Wegbegleiter*innen und Freund*innen von Caspar Einem“.
Politisch begann Einems Karriere 1994 als Franz Vranitzky ihn als Staatssekretär für Beamte ins Bundeskanzleramt holte. Schon ein Jahr später wurde er zum Innenminister ernannt. In den Jahren als Mitglied in der Bundesregierung trat er nicht nur als engagierter Innenminister, sondern auch als standfester Wissenschafts- und Verkehrsminister auf. Im Jahr 2000 wechselte Einem als Abgeordneter ins Parlament. „Seinen jahrelangen, engagierten Einsatz für die Republik Österreich und die Sozialdemokratie werden viele Zeitgenoss*innen noch lange in Erinnerung halten“, so Bürgermeister Dr. Michael Ludwig. Auch Landesparteisekretärin Barbara Novak erinnert an Caspar Einem: „Sein tatkräftiges Engagement voller Leidenschaft für ein demokratisches und gerechtes Österreich wird uns immer in Erinnerung bleiben.“
Auch für die Gleichstellung von Frauen und Männern sowie für Frauen-Gewaltschutz setzte sich der Sozialdemokrat ein. In den 90er Jahren unterstützte er mehrere Initiativen der damaligen Frauenministerin Barbara Prammer. „Die Sozialdemokratie verliert mit Einem ein wichtiges Korrektiv, eine intellektuelle Stütze und einen engagierten Feministen. Einem war einer, der nicht nur über die Gleichstellung von Frauen und Männern geredet hat, sondern sie gelebt hat“, so SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner. „Einem war Feminist und Anti-Faschist. Er stand auch immer dann auf der Seite von uns SPÖ-Frauen, wenn wir vor einem Rechtsruck in unserer Gesellschaft gewarnt haben. Seine Vision einer (geschlechter)gerechten Welt hat viele junge Menschen politisiert“, so Bundesfrauengeschäftsführerin Ruth Manninger.
Von 2002 bis 2008 übernahm Caspar Einem als Präsident die Verantwortung für das politische Wirken des BSA (Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen). „Mit Caspar Einem verliert Österreich einen der wichtigsten Intellektuellen, Vordenker sowie Politiker mit Mut zur Haltung und zur Vision. Er hat Humanismus und Aufklärung im politischen Tagesgeschehen gelebt und auch gegen heftige Anfeindungen durchgesetzt. Durch seinen Blick weit über den Tellerrand hinaus hat er gesellschaftliche Zusammenhänge erkannt und Politik immer auch als Kampf um die Gerechtigkeit gesehen. Er war der Erste, der den Mut hatte, die nationalsozialistische Geschichte einiger BSA-Mitglieder aufzuarbeiten und zu benennen. Caspar Einem hat Großes für Österreich, die Sozialdemokratie sowie im BSA geleistet“, so BSA-Präsident Andreas Mailath-Pokorny.