Mündliche Pflicht-Matura ist ein Schlag ins Gesicht für Schüler:innen!

SP-Mayr: „Heuriger Jahrgang hat zwei Jahre Fleckerlteppich-Unterricht hinter sich und braucht flexible Prüfungsmodalitäten bei Matura“

„Die Matura dieses Jahr wie vor der Corona-Krise durchzuführen, als hätte es die Pandemie und die damit verbundene zweijährige Belastung und Einschränkung nicht gegeben, bedeutet einen Schlag ins Gesicht aller Maturantinnen und Maturanten“, ist Bildungsstadträtin Elisabeth Mayr über die Ankündigung des Bildungsministers bestürzt.

Gerade der heurige Jahrgang hat bis zur Matura mehr als zwei Jahre im „Fleckerlteppich-Unterricht“, bestehend aus Distance-Learning, Präsenzunterricht, Hybrid-Lehre und Arbeitsaufgaben für zu Hause, verbracht, der keineswegs mit dem Unterricht und der Wissensvermittlung aus der Zeit vor der Pandemie zu vergleichen ist. Die Qualität, bei allem Bemühen der Lehrenden, leidet und die Lehrpläne konnten nicht zur Gänze durchgenommen werden.  Schon in der ersten Schulwoche des Jahres 2022 werden an manchen Schulen in den Maturaklassen aus Panik, nicht mehr alle schriftlichen Tests und Schularbeiten vor einer möglichen Schließung durchzubringen, bis zu zwei Tests pro Tag angesetzt.

„Schülerinnen und Schüler, aber auch die Lehrpersonen stehen unter einem enormen Druck. Und die Ankündigung einer normalen Matura erhöht diesen nochmals um ein Vielfaches“, berichtet Mayr von zahlreichen Beschwerden.

„Zielführender wäre es, zukünftig all jenen Jahrgängen, die durch Corona keinen normalen Unterricht erfahren haben, einen flexibleren Modus der Matura zu ermöglichen, etwa in Form einer Wahlmöglichkeit, ob eine mündliche Maturaprüfung abgelegt wird oder stattdessen eine Projektarbeit – einzeln oder in einer Gruppe – präsentiert werden kann“, schlägt Mayr vor und ergänzt: „Dieser Modus wäre nicht nur im Moment eine sinnvolle Möglichkeit, sondern könnte auch eine grundlegende Neugestaltung der Matura einleiten.“ Eine Matura in der Form, wie sie vor der Pandemie durchgeführt wurde, sollte jedenfalls erst dann wieder stattfinden, wenn ein Jahrgang alle Schuljahre der Oberstufe bis zur Matura unter Normalbedingungen durchlaufen konnte.“

„Fest steht: Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind ohnehin schon die stark Benachteiligten dieser Pandemie, sowohl sozial als auch psychisch sind die Auswirkungen enorm. Diesen Leidensdruck noch zu verstärken, indem man den schulischen Druck zusätzlich erhöht, ist der falsche Weg“, appelliert Mayr an den Bundeskanzler, den Bildungsminister und die gesamte Bundesregierung, diese Fehlentscheidung einer mündlichen Pflicht-Matura noch zu korrigieren.

 

Rückfragen: StRin Mag.a Elisabeth Mayr – 0660 8986224