Bilanz Bildungsressort 2018-2022
Neue Einkommensgrenzen für Ermäßigungen
Im Bereich der Ressortzuständigkeiten von Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr ist seit ihrem Amtsantritt im Mai 2018 sehr viel gelungen und passiert. Schon alleine eine Auflistung der Überschriften füllt mehrere A4-Seiten. Besonders aber im Bereich Kinderbetreuung sowie Schule und Bildung sind zukunftsweisende Meilensteine gesetzt worden.
Fast 60 Mio. Euro seit 2018 in Kindergärten und Schulen investiert
Die Investitionen in die Bildungsbauten wurden laufend erhöht – von 6,7 Mio. Euro im Jahr 2018 auf 16,7 Mio. Euro im heurigen Jahr 2022. Insgesamt wurden seit 2018 fast 60 Mio. Euro in die Schaffung neuer Bildungseinrichtungen sowie in die Großinstandsetzung, laufende Sanierungen und den Ausbau von bestehenden Kindergärten, Schulen und Horten investiert. (Die Kosten für die Schaffung der ISD-Kinderkrippen sind hier noch nicht inkludiert.)
So werden mit Beginn des Kindergartenjahres 2023 bereits 126 Gruppen, was einem Plus von 20 Prozent oder 21 Gruppen und über 400 Plätzen seit 2018 entspricht, zur Verfügung stehen. Das Angebot an ISD-Kinderkrippen konnte von 2018 auf 2022 um 4 Standorte und 6 Gruppen erweitert werden.
Anstieg bei Kindergartenpersonal – Ausbildung hinkt Bedarf hinterher
Damit einhergehend kam es im Bereich der Kindergartenpädagog:innen und Assistent:innen zu einem massiven Personalzuwachs von 26 Prozent auf nunmehr 310 Mitarbeiter:innen. Wobei es immer schwieriger wird, Personal zu finden, da in allen Gemeinden das Angebot ausgebaut wird, jedoch nicht genügend Personen diesen Ausbildungsweg einschlagen oder nach der Ausbildung für den Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Hier ist dringender Handlungsbedarf bei Bund und Land gefordert, um das Berufsbild zu attraktivieren und Quereinstiege zu erleichtern.
Förderung privater Kinderbetreuung massiv erhöht
Mit der Etablierung des neuen Fördermodells für private Kinderkrippen und Kindergärten in Kooperation mit dem Dachverband selbstorganisierte Kinderbetreuung Tirol ist ein Vorzeigemodell gelungen, durch das die Öffnungszeiten sowohl pro Woche als auch an Wochen über das Jahr erhöht werden konnten. Die ausbezahlte Fördersumme konnte von 2,6 Mio. Euro 2018 auf 3,8 Mio. im Jahr 2022 um fast 50 Prozent gesteigert werden.
Angebot an Schulsozialarbeit laufend erweitert
2018 wurde an 7 Schulen Schulsozialarbeit im Umfang von 261 Wochenstunden angeboten. 2022 sind es bereits 16 Schulen mit 518 Wochenstunden und wenn das Land die von der Stadt schon finanzierten Standorte für 2023/2024 ebenfalls genehmigt, werden wir dann in 20 Schulen im Umfang von 743 Wochenstunden dieses wichtige Angebot zur Verfügung haben, um den Schüler:innen sowie dem Lehrpersonal im Lebensraum Schule Unterstützung bieten zu können.
Lebensmittelkosten für Mittagstisch steigen rasant
Die Zahl der Schüler:innen die Innsbrucker Pflichtschulen besuchen, blieb in den letzten Jahren konstant. Die Anzahl jener, die einen Platz in der schulischen Tagesbetreuung benötigen stieg jedoch seit 2018 um ein Viertel auf fast 2.500 Schüler:innen. Die Ausgaben für die für den Mittagstisch benötigten Lebensmittel stiegen im selben Zeitraum um über 80 Prozent auf 2 Mio. Euro und die derzeitige Teuerungswelle lässt diese Ausgaben weiter explodieren. Im Kindergarten ist der Anstieg an Kindern, die ein Mittagessen benötigen und in die Nachmittagsbetreuung gehen, mit knapp 10 Prozent etwas moderater, wobei bereits über 28 Prozent der rund 2.200 Kindergartenkinder auch am Nachmittag den Kindergarten besuchen.
Schulassistenz – Inklusion kostet
Im Bereich der Schulassistenz sind die Steigerungsraten enorm. Durch die laufend größere Zahl an Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf und der an Innsbrucks Pflichtschulen immer mehr in Anspruch genommenen Inklusion in die Regelschulen statt eines Besuchs der Sonderschulen steigt der Bedarf an Schulassistenz und die damit verbundenen Kosten. Im Jahr 2019 wurden 2,3 Mio. Euro aufgewendet, im Jahr 2022 werden es bereits mehr als doppelt so viel mit 5,4 Mio. Euro sein.
Auch im Bereich der Freizeitpädagog:innen gibt es durch die laufend steigende Nachfrage an der schulischen Tagesbetreuung einen Zuwachs bei den Kosten von 1,2 Mio. Euro 2019 auf 1,8 Mio. Euro 2022.
Ferienbetreuung – Angebot ausgeweitet, Nachfrage steigt
Im Jahr 2019 fand man für die schulische Ferienbetreuung noch mit knapp 140.000 Euro das Auslangen, 2022 kommen wir bei 310.000 Euro zu liegen. Das Angebot, welches nach dem Bundesvergabegesetz ausgeschrieben wird, wurde auf die Herbstferien erweitert und wird nun in allen Schulferien angeboten. Die vom Land Tirol geförderte integrative Sommerbetreuung von Kindern mit sonderpädagogischen Förderbedarf konnte durch hartnäckiges Verhandeln von den ursprünglich 4 geförderten Wochen auf die gesamte Ferienzeit ausgedehnt werden, was auch einen Anstieg bei der Nachfrage mit sich brachte – von 21 Betreuungswochen 2018 auf 74 Wochen in diesem Sommer (+250 Prozent).
Neue Einkommensgrenzen für Ermäßigungen bei Hort und schulischer Tagesbetreuung
Das neue Modell, das bereits mit Schuljahr 2022/23 in Kraft tritt, sieht weiterhin vier Tarifstufen vor. In Tarifstufe 1 ist der volle Betrag für den Besuch von städtischem Hort bzw. schulischer Tagesbetreuung an Pflichtschulen zu bezahlen, in Tarifstufe 2 reduziert sich der Betrag um 33 Prozent, in Tarifstufe 3 um zwei Drittel und in Tarifstufe 4 entfällt der Betrag zur Gänze.
Eine alleinerziehende Mutter mit einem Kind wird nunmehr bis zu einem Netto-Monatseinkommen (ohne Familienbeihilfe) von 926 Euro – statt, wie ursprünglich vorgesehen, von 713 Euro – eine komplette Ermäßigung erhalten. Ab einem Netto-Einkommen von mehr als 2.040 Euro (ohne Familienbeihilfe) – statt bisher 1.855 Euro – ist der gesamte Beitrag zu bezahlen.
Eine Lebensgemeinschaft mit zwei Kindern bekommt bis zu einem Netto-Monatsseinkommen von 1.441 Euro (ohne Familienbeihilfe), statt bisher 1.109 Euro, die gesamte Ermäßigung und ab einem Netto-Einkommen von über 3.174 Euro (ohne Familienbeihilfe) muss der volle Beitrag bezahlt werden.
Die Mittagessen in der schulischen Tagesbetreuung unterliegen ebenfalls dem neuen Ermäßigungsmodell, jedoch gibt es keine komplette Befreiung von den Kosten dafür (niedrigster Tarif pro Essen 1,70 Euro). Die eigentlich automatisch indexierte Erhöhung der Mittagessen-Beiträge in den Schulen wurde für dieses Schuljahr per Gemeinderatsbeschluss ausgesetzt.
Für den Herbst ist zusätzlich geplant, erstmals auch für die Mittagessen im Hort ein Ermäßigungssystem zu erarbeiten und dieses mit jenem in der Tagesbetreuung zu harmonisieren, um mit dem Schuljahr 2023/24 starten zu können.
Bildung und Dialog sind der Schlüssel zu gelingender Integration
Mit dem massiven Ausbau der begleitenden Sprachförderung in den Kindergärten, der Entwicklung von Deutsch im Sommer für Kindergarten-Kinder in den Sommerferienwochen, der aufsuchenden Familienassistenz für Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie der mobilen Familienberatung auf Innsbrucker Spielplätzen und dem Ausbau der Deutschkurs-Angebote speziell für Frauen und Mütter kombiniert mit zeitgleicher Kinderbetreuung hat Stadträtin Elisabeth Mayr gemeinsam mit den Systempartnern nachhaltige Angebote geschaffen, die den Dialog ermöglichen, die Menschen aufsuchen, Barrieren abbauen und Gemeinschaft ermöglichen. Ein wichtiger weiterer Baustein dabei ist die Bildungsservicestelle.
Bildungsservicestelle funktioniert – müssen aber Bekanntheit steigern
Die seit nunmehr einem Jahr in den Räumen des BFI agierende Bildungsservicestelle hat sich etabliert und funktioniert hervorragend, wie erste Leistungsparameter zeigen. So wurde die Platzvergabe (820 Neuanmeldungen) für die städtischen 30 Kindergärten und 9 Horte abgewickelt. Zusätzlich werden die Nachmeldungen bearbeitet (2021 waren es 365 und 2022 bereits über 180). Weiters erfolgt die Vernetzung mit den Trägern von Tagesmüttern und auch mit der Kinder- und Jugendhilfe über die Stelle und die Mitarbeiter:innen treiben zudem derzeit die Digitalisierung in den Horten und Kindergärten voran, die voraussichtlich mit dem Start des Kindergartenjahrs 2023/2024 abgeschlossen sein wird.
Einen großen Teil nimmt die Subventionsabwicklung, mit den über 100 privaten Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen, mit einem Volumen von 4 Mio. Euro, ein.
Um einen der wichtigsten Punkte, die Information über die Bildungsangebote der Stadt sowie den Fördermöglichkeiten für den Besuch dieser für die Bevölkerung zu verbessern und ausweiten zu können, müssen wir die Bekanntheit steigern, weshalb eine stärkere Vernetzung mit Systempartnern aus den unterschiedlichsten Bereichen angestrebt wird.
Bilanz
In nun viereinhalb Jahren ist sehr viel gelungen. Die politischen Marktbegleiter waren oft nicht begeistert über die Vorschläge von Stadträtin Mayr, wurden jedoch durch ihr sachliches Argumentieren überzeugt, doch das Angebot an Kinderbildungsplätzen auszubauen, die Förderungen für private Kinderbetreuung zu erhöhen, die Schulsozialarbeit auszubauen oder die Bildungsservicestelle einzurichten.
„Ehrliche Sacharbeit, wie man anhand der Zahlen und Bilanz eindrucksvoll sehen kann, bringt die Kinderbildung und Schulen in Innsbruck weiter und nicht die auf den kurzen Effekt abzielende Ankündigungspolitik vieler anderer Verantwortungsträger“, ist Stadträtin Elisabeth Mayr abschließend überzeugt, dass ihr Weg der konstruktiven Arbeit im Sinne der Bevölkerung der richtige ist.