IVB-Personalnotstand versus ÖFFI-Umstieg?

Buchacher: „Es muss endlich gehandelt werden!“

Nicht nur in der Pflege, sondern auch bei der IVB, mit dem Unterschied, dass dieser großteils selbst verursacht wurde, herrscht Personalnotstand.
Betriebsvereinbarungen für eine faire Bezahlung der Fahrbediensteten wurden gekündigt, die INNBUS wurde gegründet mit dem einzigen Zweck, die Räder billiger rollen zu lassen und dazu wurden eigene Verkehrsleistungen ausgelagert – aus den Augen, aus dem Sinn. Damit wird öffentlicher Nahverkehr auf Kosten der Fahrer:innen betrieben.

Proteste dagegen fanden in der Politik keine Unterstützung, Signale der Belegschaft und deren Vertreter wegen ungesetzlicher Arbeitsbedingungen wurden ignoriert und Strafen in Kauf genommen. SP-Klubobmann und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender der IVB Helmut Buchacher: „Bisher wird mit aufwendigen Werbemaßnahmen die heile Welt bei der IVB verkauft. Ebenso wurde die zweite Einstellung des O-Busbetriebes auf Kosten der Steuerzahler:innen von den politisch Verantwortlichen unterstützt und den sogenannten „Experten“ mehr Glauben geschenkt.“

Mit der Klima-und Energiekrise erinnert man sich wieder an die Umweltfreundlichkeit und Flexibilität der O-Busse. „Die gleichen Experten, die zur Abschaffung der O-Busse maßgeblich dazu beigetragen haben, empfehlen nun diesen als Teil der Lösung wiederaufzunehmen“, kritisiert Buchacher.

Die Politik appelliert auf Öffis umzusteigen, präsentiert die neuesten Fahrzeuge und bessere Takte, jedoch ohne die personelle Misere zu erörtern. In der Belegschaft macht sich angesichts der unfairen Löhne und der vielen Überstunden Resignation breit, die Folgen sind vermehrte und geplante Kündigungen. Bei diesen Arbeitsbedingungen stellt sich die Frage, ob überhaupt noch die gesetzlichen Bestimmungen zur eigenen Sicherheit und jener der Fahrgäste eingehalten werden können.

„Angesichts dieser Zustände sollte rasch überlegt werden, ob die sogenannten „Experten“ in diesem wichtigen Betrieb noch eine Daseinsberechtigung haben. Denn kein öffentliches Nahverkehrsunternehmen kann auf Dauer seinen Versorgungsauftrag ohne zufriedene Mitarbeiter:innen für die Kund:innen erbringen“, schließt Buchacher ab.