SP-Mayr: Ohne Ausweichquartier für den Kindergarten im Schlachthofblock müssen Kinder über Innsbruck verteilt werden
Um öffentlich nicht für ihr Nein zur Ausweichlösung für den Kindergarten im Schlachthofblock einstehen zu müssen, hat die rechts-konservative Mehrheit im Stadtsenat –Vizebürgermeister Hannes Anzengruber (ÖVP), Stadträtin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) sowie Vizebürgermeister Markus Lassenberger und Andrea Dengg (beide FPÖ), die entsprechende Vorlage kurzerhand von der Tagesordnung abgesetzt, wodurch der Gemeinderat morgen nicht darüber entscheiden kann.
„Eine zeitgerechte Umsetzung des für die Familien mit Abstand besten Projekts ist nicht mehr möglich und wird nach diesem Blockieren wohl überhaupt nicht mehr umgesetzt werden können“, bedauert die für Kinderbetreuung zuständige SPÖ-Stadträtin Elisabeth Mayr, dass hier nicht im Sinne der Familien gehandelt wurde.
Bekanntlich sollen diesen Sommer/Herbst die Abbrucharbeiten am Schlachthofblock beginnen. Der dort angesiedelte städtische Kindergarten mit 30 Kindern muss folglich abgesiedelt werden, da während der Abbruch- und Neubauarbeiten ein sicherer und qualitätsvoller Betrieb unmöglich ist.
„Um den Familien einen möglichst fußläufigen Ausweichkindergarten anbieten zu können, wurden mehrere Varianten, darunter auch Container-Lösungen, geprüft. Schlussendlich hat sich der Bezug von Räumlichkeiten im ehemaligen MoHo-Areal als die praktikabelste Lösung herauskristallisiert. Der Ausweichkindergarten wäre nur wenige Meter vom ursprünglichen Standort des Kindergartens Erzherzog-Eugen-Straße entfernt, es läge bereits eine Widmung als Kinderbildungseinrichtung vor, wodurch keine aufwendigen Umwidmungsverfahren notwendig gewesen wären und die Räume wären so adaptierbar gewesen, dass bereits dort drei Gruppen einziehen hätten können, da ja der neue Kindergarten im Schlachthofblock in Zukunft ebenfalls dreigruppig geführt werden soll“, berichtet Stadträtin Elisabeth Mayr. „Die vorgebrachten Gegenargumente sind allesamt fachlich wie sachlich widerlegt, es bleibt die Erkenntnis, dass es ihnen die Kinder das Geld nicht wert sind.“
Der Kindergarten im MoHo-Areal hätte nach der Rückübersiedelung in die neuen Räume im Schlachthofblock weiterbestehen und so die Nachfrage an Kinderbetreuungsplätzen in den angrenzenden Stadtteilen durch die massive Bautätigkeit abdecken können.
In den veranschlagten Kosten von rund 960.000 Euro für die Adaptierung wären auch die notwendigen Brandschutzmaßnahmen, die bei jeglicher Nutzung der derzeit leerstehenden Räumlichkeiten anfallen würden, inkludiert.
Heute hätte der Stadtsenat über das Projekt abstimmen sollen, damit morgen im Gemeinderat der entsprechende Beschluss als Startschuss für die Umsetzung erfolgt wäre. Mit der Verhinderung der Abstimmung ist ein rechtzeitiger Start nun nicht mehr möglich.
„Mit der heutigen Absetzung ist das Projekt wohl hinfällig geworden. Die Kinder, die bisher den Kindergarten im Schlachthofblock besucht haben bzw. in der Umgebung ab Herbst einen Platz bräuchten, werden auf Kindergärten in anderen Stadtteilen verteilt werden müssen. Zusätzliche Wegstrecken bedeuten zusätzliche Belastungen. Viele, die bisher zu Fuß ihre Kinder in den Kindergarten bringen konnten, werden dann auf das Bringen und Holen mit Öffis oder dem PKW und extra Wegen zur Arbeit konfrontiert sein“, denkt Mayr an die Erziehungsberechtigten und hierbei besonders an die Alleinerziehenden, deren Herausforderungen und Sorgen offensichtlich von den rechts-konservativen Kräften in dieser Stadt nicht wahrgenommen werden.