Rückkehr zu einem sachlichen und wertschätzenden Stil im Innsbrucker Gemeinderat gefordert.
„Bereits über die letzten Sitzungen hinweg sind wir Frauen im Innsbrucker Gemeinderat wiederholt mit offensichtlich sexistisch und frauenfeindlich motivierten Untergriffen und Zwischenrufen aus den unterschiedlichsten Lagern konfrontiert“, stellt Frauenstadträtin Elisabeth Mayr eine sehr bedenkliche Entwicklung im höchsten Gremium der Stadt fest.
„Frauenpolitisch sind diese Vorkommnisse ein enormer Rückschritt und zeigen, dass viele Frauen immer noch heftigen Bewertungen und Angriffen ausgesetzt sind, wenn ihre Mutterrolle im Beruflichen bzw. Politischen sichtbar wird. Ihnen wird zudem das Recht abgesprochen, selbst zu entscheiden – das Recht, selbst zu bestimmen, ist jedoch genau der Kern von Frauen- und Gleichstellungspolitik“, sieht Mayr den Diskurs in diesem Bereich um Jahre zurückgeworfen.
„Die Sozialdemokratie hat für Frauen in unserem Land viel erkämpft: Familienrechtsreform, Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs, Verlängerung des Mutterschutzes, Strafbarkeit von Vergewaltigung in Ehe oder Lebensgemeinschaft, etc. Der Innsbrucker Gemeinderat zeigt exemplarisch, dass es noch ein langer Weg ist, bis eine wirkliche Gleichstellung auf allen Ebenen unserer Gesellschaft erreicht ist. Ich hoffe, dass viele Mitglieder des Gemeinderats ihr Verhalten überdenken und wir in Zukunft zu einem sachlichen und wertschätzenden Stil ohne Grenzüberschreitungen und persönliche Angriffe zurückfinden“, fordert Mayr, die abschließend ihre Solidarität mit Gemeinderätin Janine Bex betont.