SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hat in der "Aktuellen Stunde" vorm drohenden Notstand in Spitälern gewarnt und einen konkreten Plan vorgelegt, um das Gesundheitssystem zu stärken. Die SPÖ drängt u.a. auf eine Ausbildungsoffensive, bessere Arbeitsbedingungen und den Ausbau der ambulanten Versorgung. "Die Zeit zu handeln, ist jetzt!“, so Rendi-Wagner.
SPÖ-Bundesparteivorsitzende, Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner hat in der „Aktuellen Stunde“ des Nationalrats die Bundesregierung aufgefordert, endlich gegen den drohenden Notstand in den Spitälern aktiv zu werden. „Die Zeit zu handeln, ist jetzt!“, betonte Rendi-Wagner und legte einen konkreten Plan vor, um den Personalmangel zu bekämpfen und das Gesundheitssystem zu stärken:
- Bessere Arbeitsbedingungen und bessere Bezahlung sowie die Anerkennung des Pflegeberufs als Schwerarbeit
- mehr Kassenverträge für Ärzt*innen
- Verdoppelung der Medizinstudien- und Pflegeausbildungsplätze
- Ausbildungsgeld während der Pflegeausbildung – analog zu Polizeischüler*innen
- Stipendien für Medizinerinnen und Mediziner gekoppelt an eine Verpflichtung, für eine bestimmte Zeit in der öffentlichen Gesundheitsversorgung zu arbeiten
Primärversorgungszentren ausbauen
Das Gesundheitssystem muss endlich zeitgemäß organisiert und neu gestaltet werden, denn die Medizin hat sich grundlegend geändert. „Vieles, was früher mit mehrtägigen Spitalsaufenthalten verbunden war, wird heute oft in Tageskliniken oder ambulant erledigt“, so Rendi-Wagner. Deswegen muss auch die ambulante, wohnortnahe Versorgung in Form von Primärversorgungszentren ausgebaut werden. Diese neuen Zentren bringen Patient*innen längere Öffnungszeiten, weniger und kürzere Wege und kürzere Wartezeiten sowie bessere Arbeitsbedingungen für junge Ärzt*innen.
Gesundheitspersonal schlägt Alarm, Regierung streitet
„Viele Patientinnen und Patienten können nicht mehr adäquat versorgt, Operationen werden monatelang verschoben und immer mehr Stationen werden geschlossen, weil das Gesundheitspersonal fehlt“, sagte Rendi-Wagner, die betonte, dass diese Entwicklung dramatisch, aufgrund der Altersstruktur des Gesundheitspersonals aber nicht überraschend ist. Doch „während Ärzt*innen, Pfleger*innen und Patient*innen Alarm schlagen, streitet die Regierung über Verbrennungsmotoren“, kritisierte Rendi-Wagner die Regierung und forderte „Mut zur Veränderung, Flexibilität, Kompromissbereitschaft und mehr finanzielle Mittel“.